Iserlohner Stenner-Schüler lernten sich gewaltfrei zu verteidigen
Wie kann ich aus einer Streitsituation entkommen ohne dabei Gewalt anwenden zu müssen? Eine Antwort auf diese Frage bekamen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe acht des Iserlohner Stenner-Gymnasiums in dieser Woche.
Zu Gast war Michael Stahl mit seinem Team, die im Jahr an die 100 Vorträge und Seminare an Schulen, Kindergärten, in Heimen, Gefängnissen, Gemeinden und Firmen durchführen.
Unter dem Motto: „Du bist wertvoll - Selbstverteidigung ohne Kampfsport“ gab der ausgebildete Bodyguard, der unter anderem schon für Muhammad Ali und Fürstin Gloria von Turn & Taxis im Einsatz war und heute ein Securityunternehmen und mehrere Sportschulen besitzt, viele Tipps, um solchen Situationen gewaltfrei zu entkommen.
Kommunikation statt körperlicher Gewalt
„Wenn man sich richtig verhält, benötigt man in 99 Prozent der Situationen keine Gewalt. Es gibt zahlreiche andere Möglichkeiten, um dennoch erhobenen Hauptes aus diesen Situationen herauszukommen. Viel kann man dabei durch eine geschickte Kommunikation anstellen“, erklärt Michael Stahl den Jugendlichen.
Er selbst hatte eine schwere Kindheit, mit einem Vater, der Alkoholiker war und ihn häufig geschlagen hat. „Noch vor seinem Tod bin ich zu ihm hin und habe ihm vergeben und ihm gesagt, dass ich ihn trotz der ganzen Jahre lieb habe. Am Sterbebett war es dann sein Wille, dass ich diese Geschichte weitergebe, damit andere es besser machen können.“
Negative Erfahrungen aus der eigene Kindheit sollen anderen Menschen helfen
Michael Stahl machte den Jugendlichen klar, dass Gewalt bereits in der Schule oder im Kindergarten beginnen kann. Mit zahlreichen Beispielen, die er in seinen 23 Jahren seiner Seminartätigkeit selbst miterlebt hat, erzählte er in der Sprache der Jugendlichen die wahren Geschichten, von Opfern, die gemobbt wurden und von Schülern, die dies jahrelang mit Freude betrieben. „Ich versuche in spielerischen Übungen zu verdeutlichen, wie wichtig Erfolgserlebnisse, Lob und eine liebevolle Zuwendung oder eine nette Geste sein können. Jeder soll wissen, wie wertvoll er selbst ist. Erst dann kann man auch seinen Gegenüber wertschätzen.“
Diese Botschaft kam jedenfalls sehr deutlich bei den Schülern des Stenner-Gymnasiums an.
Autor:André Günther aus Iserlohn |
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