In Hemer steigen die Kriminal-Fallzahlen - warum wohl?

- Sie stellten die Kriminalitätsstatistik 2013 vor (v. l.): Peter Kurzawe, stellvertretender Direktionsleiter und Leiter Jugendkriminalität Nord, Nicole Beyhl, Statistikerstellerin der Führungsstelle Kriminalität, Udo Reich, Leiter Kriminalkommissariat 13 Südkreis, und Dietmar Boronowski, Leiter der Pressestelle der Kreispolizei.
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Eierwerfer zu Halloween werden in der Kriminalitätsentwicklung 2013 im Märkischen Kreis ebenso berücksichtigt wie jene, vornehmlich jungendlichen Zeitgenossen, die nachts das Abtreten von Autospiegeln zum „neuen Sport“ entwickelt haben. „Das Abtreten der Spiegel hat leider Konjunktur“, stellte Peter Kurzawe, stellvertretender Direktionsleiter und Leiter der Jugendkriminalität Nord, bei der Vorstellung der 2013-Zahlen fest. Hingegen berichtet er, dass „die Graffiti-Schmierereien sehr stark rückläufig gewesen sind.“
Kurzawe machte aber zugleich auf die Zunahme der Schadensfälle im Internet aufmerksam. Im Jahr 2011 wurden 1056 Fälle registriert, im Jahr 2013 immerhin schon 1548 Fälle.
Keine politische Bewertung der 2013-Fallzahlen in Hemer wollte Peter Kurzawe bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2013 vornehmen: „Aber Hemer hebt sich im Märkischen Kreis negativ ab.“
Hemer macht negative Schlagzeilen
Während die meisten Städte im Kreis ein eindeutiges Sinken der Fallzahlen vorweisen, stellt Hemer bei der Zunahme den Spitzenreiter dar.
Und eine weitere Hemeraner Zahl stimmt nachdenklich. Bei den 26.363 registirierten Fällen im Märkischen Kreis liegt der nicht-deutsche Anteil bei 23,91 Prozent. In Hemer liegt der nicht-deutsche Anteil bei stattlichen 36 Prozent (bei 2482 Fällen). Dass beide Zahlen im Zusammenhang mit der überbelegten Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Deilinghofen zu bringen sind, ist unstrittig.
Neben diesen spezifischen Hemeraner Fakten präsentierten die Beamten am Montag weitere unschöne Tendenzen. „Eine große Baustelle sind die Wohnungseinbrüche“, gab Kurzawe zu verstehen, „dabei ist der Anteil an Tageswohnungseinbrüchen um 36 Prozent gestiegen.“
Leider nahm im vergangenen Jahr der Sexuelle Missbrauch von Kindern um 44,9 Prozent zu. „Da wirken sich zwei mittlerweile aufgeklärte Serien in Menden sehr signifikant aus“, so Kurzawe, der hingegen den Rückgang der gefährlichen bzw. schweren Körperverletzungen melden konnte.
Insgesamt sanken die Straftaten im Kreis im vergangenen Jahr um 1,30 Prozent.
Die Aufklärungsquote im Allgemeinen kann sich im NRW-Vergleich sehen lassen. Peter Kurzawe: „Der Märkische Kreis ist sicherer als Gesamt-NRW. Wir haben hier auch eine bessere Aufklärungsquote.“
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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