"Haben tollen Mann verloren"
Hemers stellvertretender Bürgermeister Bernhard Camminadi (SPD) war auch am Samstagmittag im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL immer noch tief betroffen und rang wiederholt nach Worten. „So wie mir ergeht es sehr vielen in der Partei oder auch in Hemer“, unterstrich Camminadi, wie sich die Menschen in Hemer nach dem Bekanntwerden von Siegfried Tomczaks und seines Mitarbeiters Karl-Heinz Schinella Tod fühlen. Beide waren bei Aufbauarbeiten für ein Großfeuerwerk im vietnamesischen Hanoi nach einer verheerenden Explosion verstorben.
„Siggi“, so Camminadi weiter, „war ein Herzblut-Politiker. Was er angefasst hat, das hat er auch mit dem erforderlichen Engagement getan.“ Die Hemeraner Genossen sind sich darüber im klaren, dass sie noch gar nicht ermessen können, wie Siggi Tomczak fehlen wird. „Man muss imer wieder schlucken“, so Camminadi.
In Hemer dominiert der Tod der beiden Pyrotechniker die Gespräche der Menschen. „Es ist einfach unfassbar“, ist immer wieder zu hören.
Klar ist wohl mittlerweile, dass Peter Berger, der zweite Tomczak-Mitarbeiter, am Dienstag wieder in Deutschland landen wird. Berger blieb bei der Explosion unverletzt. Klar ist aber mittlerweile wohl auch, dass das Feuerwerk zum Abschluss der Landesgartenschau am Sonntag, 24. Oktober, stattfinden wird. Wohl ganz im Sinne von Siggi Tomczak. Aber bestimmt unter sehr emotionalen Aspekten.
Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag erreichte der STADTSPIEGEL am Samstagmorgen kurz vor ihrem Abflug in die USA. „Siggi Tomczak war über ein Jahrzehnt mein wichtigister Ansprechpartner bei der SPD in Hemer. Auf ihn war aus meiner Sicht immer großer Verlass. Sein Tod ist eine absolute Tragödie“, urteilte sie. Die SPD-Abgeordnete sicherte jede Hilfe zu. Freitag: „Auch bei Kontakten zu den Vertretern der Bundesrepublik in Hanoi.“
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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