Grundgesetz sei Dank!

Zum 50. Geburtstag von Amnesty International (ai) am 28. Mai wird auch in Iserlohn und Hemer die Werbetrommel für das Thema Menschenrechte gerührt.
Bereits seit 37 Jahren gibt es die Ortsgruppe, die sich den Einsatz für die Einhaltung aller Menschenrechte auf die Fahnen geschrieben hat. „Dazu gehören die Freilassung aller gewaltlosen politischen Gefangenen, faire und zügige Gerichtsverfahren für alle politischen Gefangenen sowie die Abschaffung von Folter und Todesstrafe“, erklärt Peter Klagges, Sprecher der lokalen ai-Gruppe. Die Gruppe vor Ort besteht immerhin bereits seit 37 Jahren.
Derzeit sind es 12 aktive Mitglieder, die sich alle zwei Wochen treffen, um die verschiedenen Aktionen zu koordinieren. Dazu gehören Informationsstände in der Innenstadt, Ausstellungen, das Konzipieren von Radiosendungen und auch die Teilnahme an weltweiten ai-Kampagnen. „Regelmäßig werden auch persönliche Fälle im ai-Journal vorgestellt und wir entscheiden dann als Gruppe, ob wir uns dort engagieren wollen“, so Klagges. Ein Themenschwerpunkt der Ortsgruppe Iserlohn/ Hemer ist das Land Malaysia. „Dort kommt es immer wieder vor, dass jemand einfach ohne eine Anklage weggesperrt wird.“ In diesen Fällen versucht ai mit möglichst viel Öffentlichkeit ein faires Verfahren oder gar die Freilassung zu erreichen. „Bei einem Drittel aller Aktionsfälle kann die Organisation einen Erfolg verbuchen“, weiß Peter Klagges, der seit 2000 bei ai ist.
Doch was hat den Hemeraner dazu bewegt, sich für Menschen einzusetzen, die doch eigentlich so weit weg sind? „Politisch interessiert war ich schon immer, anfangs aber nur auf Deutschland begrenzt. Irgendwann wollte ich einfach mehr erreichen. Manche Menschen wissen gar nicht, wie gut es ihnen hier geht. Das Grundgesetz schützt die Bürger.“
Doch auch in Deutschland gibt es einige Baustellen, an denen ai derzeit noch arbeitet. Im Bundesland Berlin konnte jetzt durchgesetzt werden, dass Polizisten über ihre Einheitsuniform hinaus ihren Namen sichtbar tragen müssen.
So erfolgreich ai auch ist, die Notwendigkeit der Menschenrechtsorganisation sieht Peter Klagges nicht schwinden. „Die Grundkonflikte dieser Welt, Ökonomie und religiöse Ansichten, werden leider bleiben, sich wahrscheinlich sogar verstärken. Doch gerade deshalb ist es wichtig, so vielen Menschen zu helfen, wie es geht.“
Bei ai mitarbeiten kann praktisch jeder. „Sie benötigen keine speziellen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse. Auch ist es jedem freigestellt, wieviel Zeit er einsetzen möchte“, so Klagges. Neben der aktiven Mitgliedschaft in der Gruppe gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, ai zu unterstützen. Infos gibt Peter Klagges unter der Tel.: 02372/650 410.
Die offizielle Feier zum Thema Menschenrechte findet am 28. Mai ab 18 Uhr im Lutherhaus, Kurt-Schumacher-Ring 14, statt. Dort werden u.a. verschiedene Künstler ihre Werke zum Thema Menschenrechte präsentieren. Diese Kunstwerke werden dann auch öffentlich zugänglich ausgestellt: ab dem 19. Juni in der Reformierten Kirche Iserlohn und ab dem 11. September in der Ebbergkirche Hemer.
Hintergrund:
-Amnesty International (ai) ist eine weltweite Organisation, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzt. Grundlage dafür ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.
-Gegründet wurde ai am 28. Mai 1961, die weltweite Zentrale befindet sich in London. Der deutsche Hauptsitz ist Bonn - dort werden die rund 521 Gruppen mit insgesamt 45.000 Mitgliedern koordiniert.
-Derzeit hat ai über 1,1 Mio Mitglieder in mehr als 160 Staaten
-Verleihung des Friedensnobelpreises an ai 1977

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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