Gerda Trappe bekennt: Heidi Kabel war mein Vorbild

Foto: Sandra Finster

Unsere Mitarbeiterin Sandra Finster hat folgenden Beitrag über Gerda Trappe geschrieben.

Gerda Trappe, das Urgestein der heimischen Bühnenlandschaft, feierte Anfang November ihren 80. Geburtstag.
Die äußerst beliebte Oestricherin begeistert ihre hiesigenFans seit 26 Jahren im Theaterverein „Volksbühne Grürmannsheide“ - als Schauspielerin, Souffleuse, Schneiderin und mittlerweile Pressesprecherin.
Zehn Jahren spielte die rüstige Rentnerin in „Sankt Niklas war ein Seemann“ mit. „Das war immer besonders toll, und ich habe mich sehr gefreut“, sagt Gerda Trappe tief ergriffen, „Ich erinnere mich, wie der Shanty-Chor mich einmal mit dem Lied ,Die Frau vom Nicolaus heißt Gerda‘ überraschte.“ Ein ganz besonderer Augenblick und sicher nicht der einzige im bunten Bühnenleben der talentierten Darstellerin.Zwei Mal im Jahr spielte sie eine große Rolle bei der Volksbühne Grürmannsheide.„Besonders gerne habe ich immer mit Paul Teworte, Jörg Pszolka und Herbert Prinz gespielt. Und eine der schönsten Rollen war ,Tante Jutta aus Kalkutta‘.“ Das ist jetzt 16 Jahre her, aber auch Rollen in„Emma und Emanzipa“ und „Der Meisterboxer“ sind ihr in liebevoller Erinnerung geblieben. In ganzen 52 Stücken hat Gerda Trappe mitgemacht. „Wunderbar war auch, als ich als Bauchtänzerin auf einem Tisch tanzte, meine Tochter schloss immer die Augen und fragte, ob ich wieder unten sei“, berichtet Gerda Trappe mit einem herzlichen Lachen auf den Lippen. Ihr großes Vorbild bei all diesen exotischen, lustigen Rollen war und ist Heidi Kabel.
Auch Kostüme hat die begnadete Darstellerin für die Volksbühne geschneidert: „Heute leihen wir die aber beim Kostümverleih aus.“ Die gelernte Schneiderin wechselte später in den Postschalterdienst in Oestrich. „Das war auch eine wunderbare Arbeit.“ Aber Gerda Trappe stand nicht nur auf der Volksbühne, sondern auch schon vor der Kamera. Sie spielte in einem Kinowerbespot für Iserlohner Pilsener mit und war 2005 mit von der Partie bei einem Film über den Märkischen Kreis. „Ich stehe aber lieber auf der Bühne als vor der Kamera“, betont Gerda Trappe, „Man kann im Theater so schön mit dem Publikum interagieren, im Fernsehen geht das nicht.“
Und was gibt es noch neben der Bühne im Leben von Gerda Trappe? Ihre zweite große Liebe neben dem Theater ist die Musik. „Ich selber spiele Klavier und Akkordeon.“ Auch der Vater war schon musikalisch talentiert.„Mein ganzer Stolz ist natürlich die Familie.“ Die Mutter von zwei Kindern hat inzwischen auch neben den drei Enkeln fünf Urenkel. „Zurzeit schreibe ich Geschichten für meinen Enkel Finn“, erzählt Gerda Trappe, „Ich schreibe für ihn über den Seehund Billi von der Nordsee. In meinen Geschichten besucht er meinen Enkel regelmäßig und erlebt allerlei Abenteuer.“
Der acht Jahre alte Finn freut sich immer riesig darauf. „Er fragt mich immer: ,Oma, wann schreibst du die nächste Geschichte?‘ “ Aber das Künstlertalent Gerda Trappe hat sich auch von der Volksbühne Grürmansheide nicht ganz zurückgezogen: „Einmal im Jahr schreibe ich immer den Reisebericht über unsere Fahrt, und ich bin auch als Pressesprecherin tätig.“Und wenn sie mal nicht bei ihrer Familie und im Theater ist, dann amüsiert sie sich mit ihrem Kegelclub, den „Glückspilzen“.
Und wenn sie so zurückblickt? „Dann fühle ich mich immer noch mittendrin“, sagt Gerda Trappe mit einem Lachen und einer Fröhlichkeit, die einen sofort mitreißt; wo man bei anderen eher Wehmut vermuten würde, erfüllt die 80-Jährige die Menschen mit Lebensfreude.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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