"Ettemeyer sei Dank"

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Von Rainer Tüttelmann:

Als die Deutsche Bundesbahn Ende 1980 die Dechenhöhle geschlossen hatte, war erst einmal guter Rat teuer.

„Die Dechenhöhle wurde gesperrt, weil sie im hinteren Teil gefährlich sein sollte“, erinnert sich Helmut Bathe, damals Betreiber der Bahnhofsgaststätte Dechenhöhle und heute Pächter des Letmather Saalbaus, „ich habe aber sowohl bei der Deutschen Bundesbahn- Direktion in Essen als auch im Rathaus ,um eine Prüfung gebeten‘“. Das Ergebnis: Die Stadt Iserlohn schloss einen Vertrag mit der Deutschen Bundesbahn und war ab dem 31. März 1981 Betreiber der Dechenhöhle. „Ich erinnere mich noch genau, dass sich der damalige stellvertretende Stadtdirekor Werner Ettemeyer sehr für den Erhalt der Dechenhöhle eingesetzt hat.“
Ettemeyer hat denn auch einen Vertrag mit Helmut Bathe abgeschlossen, der die Bahnhofsgaststätte weitergeführt und auch die Führungen durch die Höhle in seine Regie genommen hat. „Wir durften aber nur bis zum sogenannten Dicken Stein führen“, berichtet Bathe, „ich habe damals Elmar Hammerschmidt als Höhlenführer fest eingestellt, weil ich die Höhlentouren nicht mehr in dem Umfang durchführen konnte. Zudem war ich auch für die technische Wartung der Anlage zuständig.“ Ihm wurde allerdings gekündigt, als die Mark Sauerland Touristik (MST) Eigentümerin der Dechenhöhle wurde und bis heute ist. Bathe: „Ich hatte 1981 einen Vertrag mit der Stadt unterschrieben, die Hausmeisterstelle im Saalbau anzunehmen. Zwei Jahre später habe ich die Gaststätte Kupferkanne übernommen.“
Im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL kann Helmut Bathe rückblickend immer wieder erwähnen, wie wichtig Werner Ettemeyer für den Erhalt der Dechenhöhle war. „Ohne seinen ganz persönlichen Einsatz wäre wohl manches ganz anders gelaufen, und ich bin davon überzeugt, dass die Dechenhöhle heute nicht so attraktiv wäre, wie man sie jetzt sieht.“ Helmut Bathe hat dem STADTSPIEGEL auch Einblicke in die Verträge gewährt. Dort wurde beispielsweise eine Dreiviertelseite die Übernahme von 198 038 Eintrittskarten beschrieben, deren Druckkosten mit 6.713,49 DM genannt wurden. Die Stadt ließ in den Vertrag schreiben, dass sie allerdings 200 000 Eintrittskarten für nur 2000 Mark erstellen lassen konnte, „auch wenn die Qualität nicht der der Bundesbahn entsprach“. Das Fazit: „Die preiswerteren Karten erfüllen durchaus ihren Zweck.“
Die Stadt war übrigens 1981 auch für die Felssicherung zuständig (Punkt 11 des Vertrages). Das galt auch für die bauliche Unterhaltung der Dechenhöhle. Punkt 6 des Vertrages zwischen Stadt und Helmut Bathe soll auch nicht vorenthalten werden. „Im übrigen ist der Pächter bezüglich der Betriebsführung nicht weisungsgebunden.“
Bathe abschließend: „Ich freue mich, dass die Dechenhöhle vor 30 Jahren eben durch Ettemeyers Einsatz gerettet werden konnte.“

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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