„Es können schon viele Haken gemacht werden“

Vor knapp einem Jahr wurde die Fusion der Sparkasse Hemer mit der Sparkasse Menden zur Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer-Menden beschlossen. „Wir sind an den Fusionsprozess sehr schnell herangegangen“, blickt Vorstandsvorsitzender Dietmar Tacke im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL zurück, „und wir können heute festhalten, dass wir schon wesentliche Teile der Mendener Risiken abgearbeitet haben“. Dafür war viel Zeit erforderlich. „Wir mussten ja erst einmal alles sichten.“
Zur Erinnerung: Die ersten Gespräche zwischen Hemer und Menden fanden Ende Mai 2009 statt. Am 30. Juni lag die ermittelte Risikosumme bei 23 Millionen Euro. Dietmar Tacke und sein Team aber betrachteten das Zahlenwerk mit Sorge. Also wurde in den Sommerferien 2009 intensiv gearbeitet. Das Prüfen ergab, dass die Risikosumme auf 53 Millionen Euro angestiegen war. Unzählige Gespräche wurden fast rund um die Uhr geführt, bis die Fusion in trockenen Tüchern war. Das Fusionsteam um Dietmar Tacke arbeitete sehr effektiv, konnte sich aber auch der Unterstützung durch die Politik sicher sein. „Als die Fusion beschlossene Sache war, haben wir unsere Mitarbeiter gemischt. Hemeraner sind nach Menden gegangen, Mendener nach Hemer. So wurde die Basis für ein neues Wir-Gefühl gelegt.“ Tacke weiter: „Der Erfolg hat uns mit dieser Maßnahme Recht gegeben.“ Das Ergebnis kann sich wahrlich nach relativ kurzer Fusionszeit sehen lassen. Wesentliche Teile der Risiken sind abgearbeitet. Tacke stellt fest, „dass die Kreditschieflage in Menden nicht mehr Realität ist.“ Was zur Folge hat, „dass aus der Mendener Unternehmerschaft positive Geschäftssignale zu vernehmen sind.“
Dietmar Tacke allerdings drückt auf eine Euphorie-Bremse: „Wir sind uns darüber im Klaren, was wir gestemmt haben. Der Risikoschirm, der gespannt worden ist, bleibt bis Ende 2014 bestehen. Bis dahin müssen die Sanierungspläne abgearbeitet sein.“ Zuversicht ist also auf jeden Fall angebracht. Das ist unstrittig. Allerdings sind noch etliche Anstrengungen zu unternehmen, „um 2011 fit zu sein“, blickt Dietmar Tacke nach vorne. Er weiß ein gutes, 300 Mitarbeiter starkes Team um sich herum, das in der nahen Zukunft noch altersteilzeitbedingte Korrekturen aufweisen wird. Tacke macht zudem deutlich, „dass wir alle guten Auszubildenden übernehmen.“ Die demografische Entwicklung ist für Dietmar Tacke und seine Vorstandskollegen ein gewichtiges Argument, „den Aspekt Nachwuchs noch stärker zu fokussieren.“
Der Blick nach vorne ist aber nur mit einem in die Vergangenheit vollständig. Dietmar Tacke: „ 2009 ist die Hemeraner Sparkasse mit ihrer Arbeit erneut bundesweit sehr positiv aufgefallen. Das möchte ich einmal ausdrücklich betonen. Das ist aber auch jetzt das erklärte Ziel der Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer-Menden.“ Allerdings ist dazu noch einiges zu bewerkstelligen. „Wir werden uns noch intensiver mit den Kunden beschäftigen, den Kunden-Aspekt wieder sehr stark in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen und im vierten Quartal wollen wir die ganzheitliche Betreuung des Kunden intensivieren. Wir wollen die Qualität unserer Arbeit auf einem hohen Niveau sicherstellen.“ Da auch die Unternehmerschaft die nach der Fusion bisher geleistete Arbeit in Menden wieder positiv beurteilt, blickt Tacke zuversichtlich nach vorne. Die Normalität wird im kommenden Jahr einkehren. „Sowohl in Hemer als auch in Menden werden wir dann eine starke Einheit geschaffen haben. Mit neun Mendener und fünf Hemeraner Geschäftsstellen sind wir auch in der Fläche für die Kunden kompetente Ansprechpartner.“
Tacke berichtet, „dass die Aufsichtsbehörden in Bonn und Düsseldorf mit den knapp zwölf Fusions-Monaten hochzufrieden ist“. Was alles über die Qualität der geleisteten Arbeit aussagt.
Wobei Tacke nicht unerwähnt lassen will, „dass einerseits der neue Verwaltungsrat auf hohem Niveau den Prozess begleitet und dass ich andererseits in Hemer auch einen Bürgermeister hinter mir weiß, der unseren eingeschlagenen Weg zu hundert Prozent unterstützt.“