Erntedank und der „Black Friday“

Ein Paintfight im Park, organisiert von der High School: Chiara mit ihrer „Schwester“  Madi  und  Freundin Morgan. | Foto: privat
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  • Ein Paintfight im Park, organisiert von der High School: Chiara mit ihrer „Schwester“ Madi und Freundin Morgan.
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Die Letmatherin Chiara Schmitz verbringt ein Jahr als Austauschschülerin in den USA. Heute schreibt sie über ihre Gastfamilie und über ihr gestärktes Selbstvertrauen.

von Chiara Schmitz

„Ein weiterer aufregender amerikanischer Feiertag war Thanksgiving, das wichtigste Familienfest des Jahres und eine Art Erntedankfest. Alle Schüler bekommen eine Woche schulfrei, um mit der Familie zusammenzukommen, die meist über das ganze Land verteilt ist. Meine Gastfamilie ist mit mir nach Portland, Oregon, an die Westküste der USA gefahren, eine Autofahrt von 8 Stunden. In dieser Novemberwoche wird Familie großgeschrieben und am Abend von Thanksgiving werden Unmengen gegessen. Das traditionelle Essen ist ein Truthahn, da wir aber um die 20 Personen waren, gab es zusätzlich noch einen großen Schinken. Dazu gab es alle möglichen Beilagen, die den lieben langen Tag vorbereitet wurden. Vor dem Abendessen, dass schon um 16 Uhr war, hat beim Tischgebet jeder gesagt, wofür er dankbar ist, was - wie ich finde - eine echt schöne Tradition ist. Am Tag danach war der „Black Friday“, übersetzt „Schwarzer Freitag“, an dem es in manchen Geschäften Rabatte auf alles gibt, oft bis zu 70% auf Elektrogeräte, wie neue Fernseher, Spielekonsolen oder Computer. Wenn man eines der Schnäppchen ergattern wollte, muss man sich aber schon in die langen Schlangen vor den Geschäften stellen, die teilweise schon vor dem Thanksgiving Dinner anfangen. Als dann um 12 Uhr nachts die Supermärkte aufgemacht werden, stürmen tausende von Menschen, um die besten Schnäppchen abzukriegen hinein. Ich habe mir erzählen lassen, dass schon Menschen gestorben sind, wegen dem Massengedränge.
Über das angebliche viele Fast Food der Amerikaner kann ich mich nicht beschweren, da ich in einer Gastfamilie bin, die sich sehr gesund ernährt. Meine Gastmutter heißt Jennifer, ist erst 40 und noch sehr jung und aktiv; meine Schwester Madison ist 16, eine unglaublich gute Freundin von mir geworden und geht mit mir in die gleiche Schule, und meine zwei kleinen Brüder sind 10 und 12, die mir das Leben manchmal etwas schwer machen. Alles in allem muss ich sagen, dass ich es nicht hätte besser treffen können und verbringe wirklich eine unvergessliche Zeit hier. Auch wenn es mir manchmal schwer fällt, nach vorne zu gucken und stark zu bleiben, kann ich schon jetzt sagen, dass es sich in jeder Hinsicht gelohnt hat, einfach alles hinter mir zu lassen und nach Amerika zu kommen. Mein Selbstvertrauen hat sich schon enorm gesteigert, da ich gelernt habe, auf wildfremde Mensche zuzugehen und Freunde zu finden und immer mein Lächeln behalten habe. Vor mir liegen noch sechs Monate, denen ich mit Zuversicht und Freude entgegenblicke und ich bin dankbar für die unbezahlbare Zeit, die ich hier schon erleben durfte. Und egal, was noch kommen wird, die Erinnerungen an die vielen schönen Momente kann mir niemand wieder nehmen.
An alle die mit dem Gedanken spielen, ein Auslandsjahr zu machen: Macht es!“

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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