Durch Zufall fast beim Überfall live dabei
STADTSPIEGEL-Mitarbeiter Björn Braun ist am Samstagabend (fast) Zeuge des brutalen Überfalls auf die Angestellte in der Letmather Shell-Tankstelle geworden. Hier sein Bericht.
von Björn Braun
„Es sollte ein Samstagabend wie jeder andere für mich werden. Drei Geburtstagsfeiern standen auf meinen Terminplan und es war ein eher ruhiger Abend zu vermuten. Mein Tank zeigte bei Beginn der Fahrt von Sümmern aus noch 50 km an. Das sollte eigentlich reichen für die drei Termine. Ich tanke immer meistens sonntags- oder montagsmittags, da dann die Spritpreise in der Regel fallen. Samstagabend kostete der Liter Super noch 1,729 Euro vielerorts. Also machte ich mich „auf Reserve“ auf den Weg ins Stephanopeler Tal, wo der erste Termin auf dem Plan stand. Weiter führte mich der Weg nach Ihmert, wo ich einen weiteren Geburtstag fotografieren durfte. Die Tankanzeige sprang auf 20 km, als ich mich auf dem Weg Richtung Letmathe mache. Fahre ich über Iserlohn und tanke da, oder fahre ich durch die Grüne und tanke in Letmathe? Ich entschied mich für den direkten Weg durch die Grüne. In der Obergrüne angekommen sprang die Tankanzeige auf gerade noch 10 km. Am Kreisverkehr angekommen erwartet mich dann die Umleitung. Die Baustelle hatte ich auf meinen Weg nicht eingeplant. Also noch einmal einen Umweg über die Düsingstraße, bevor ich dann endlich beim letzten Fototermin im Vereinsheim der Hubertusschützen in Letmathe ankomme. Der Feierabend zum ist zum Greifen nah. Da die Tankanzeige immer noch 10 km anzeigt, entscheide ich mich für einen kurzen Zwischenstopp bei der Sparkasse in Letmathe, um dann endlich bei der Shell-Tankstelle an der Schwerter Straße anzukommen. Der Tank zeigt immer noch 10 km. Geschafft. Während ich das Zapfventil nehmen will, kommt ein Streifenwagen auf den Hof geschossen. Der Polizeibeamte schaut mich an und fragt, ob ich schon getankt habe. Ich verneine - das hatte ich ja gerade vor. Er antwortet nur: „Daraus wird jetzt mindestens die nächsten 30 Minuten nichts, die Tankstelle wurde überfallen“. Da mein Tank ja nur noch 10 km anzeigt, entscheide ich mich fürs Warten. Ein zweiter Streifenwagen kommt. Ich denke mir noch nichts groß dabei. Leider werden Tankstellen ja öfters überfallen. Ich mache ein paar Fotos und warte weiter mit anderen Kunden. Inzwischen kommt auch ein Rettungswagen der Feuerwehr. Informationen, dass der Täter auf die Angestellte eingestochen hat, dringen nach draußen. Ein Zeuge kommt mit seinem Auto wieder. Er hatte den maskierten Täter auf der Straße gesehen, als dieser in das bereitstehende Fluchtauto gestiegen ist. Vorbildlicherweise hat er direkt die Polizei gerufen und ist hinterhergefahren. Nur deshalb konnten die Täter gefasst werden.“
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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