Der Fall mit dem Notfall

Seit Februar ist die neue Notfallnummer der kassenärztlichen Vereinigung (0180-504 41 00) freigeschaltet. Hier sollen Bürger schnelle Hilfe in medizinischen Notfällen bekommen.
Doch noch immer ist die Verwirrung groß. Wann ruft man die kostenpflichtige Notfallnummer an, wann ist der Notruf 112 der Feuerwehr angebracht? Hinzu kommen mitunter lange Wartezeiten bei der Notfall-Hotline, so dass viele Bürger auf die bekannte 112 ausweichen.
„Wir haben schon von bis zu vier Stunden Wartezeit gehört“, so Christopher Rosenbaum von der Berufsfeuerwehr Iserlohn. Auch ein Testanruf der Feuerwehr verlief in der Warteschleife. So ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Notrufe in der Einsatzzentrale der Feuerwehr Iserlohn seit Februar „erheblich angestiegen“ ist, wie Pressesprecher Detlef Rutsch erklärt.
Doch eigentlich ist die 112 wirklichen Notfällen vorbehalten. „Der Notarzt der Feuerwehr kann nicht einfach rausfahren, um eine schmerzstillende Spritze zu geben. Das ist ein Fall für den Notdienst der kassenärztlichen Vereinigung“, so Rutsch. Bei Herzinfarkt, akuter Atemnot oder extrem hohen Fieber hingegen ist die 112 die richtige Nummer.
Wer sich nicht sicher ist, ob es sich um einen wirklichen Notfall handelt und unter der Notfallnummer niemanden erreicht, kann sich natürlich auch weiterhin an die Feuerwehr wenden. „In der Einsatzzentrale sitzen ausgebildete Rettungssanitäter, die die Lage einschätzen können und den Bürgern die richtige Vorgehensweise erläutern“, raten Rosenbaum und Rutsch.
Weitere Anlaufstation für Hilfesuchende sind die Notfalldienstpraxen. Für Kinder (bis ca. 16 Jahre) befindet sich diese im Bethanien-Krankenhaus, für Erwachsene im St. Elisabeth-Krankenhaus. Diese können ohne vorherige Anmeldung angefahren werden, sofern ein Transport auf eigene Faust möglich ist. Die genauen Öffnungszeiten stehen im STADTSPIEGEL immer auf Seite 2 unter der Rubrik „Notdienste“.