"Aus den Kirchenmauern heraus"

Im Fokus des traditionellen Jahrespressegespräch stand natürlich der bevorstehende Wechsel im Superintendentenamt von Albert Henz zu Martina Espelöer, hier mit Synodalpfarrerin Antje Röse (rechts). Beide plädierten für eine offene und öffentliche Kirche.
  • Im Fokus des traditionellen Jahrespressegespräch stand natürlich der bevorstehende Wechsel im Superintendentenamt von Albert Henz zu Martina Espelöer, hier mit Synodalpfarrerin Antje Röse (rechts). Beide plädierten für eine offene und öffentliche Kirche.
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Beim Jahrespressegespräch des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn hat der scheidende Superintendent Albert Henz auf seine zehnjährige Amstzeit zurückgeblickt. Viele schwierige Entwicklungen in demografischer, soziologischer und finanzieller Hinsicht habe es zu bewältigen gegeben. Hieraus seien jedoch auch positive Veränderungen erwachsen - mit neuen Möglichkeiten kirchlichen Handelns. So seien in dieser Zeit zum Beispiel mehr Gebäude instandgesetzt worden als jemals zuvor, weil man sich auf weniger kirchliche Orte habe konzentrieren müssen. Noch wichtiger aber: "An immer mehr Stellen gehen wir aus unseren Kirchenmauern heraus."

Martina Espelöer, die ab 1. Juli an der Spitze des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn stehen wird, berichtete davon, wie sie sich zurzeit mit den regionalen Gegebenheiten vertraut macht. Bei einer kleinen Rundfahrt seien ihr vor allem die "trutzigen Dorfkirchen" aufgefallen. Auf die kulturellen Unterschiede zum Münsterland, wo sie bislang als Gemeindepfarrerin tätig war, sei sie neugierig. Im Herbst wird Familie Espelöer dann ganz nach Iserlohn umziehen.

Für die kirchliche Entwicklung rechnet die künftige Superintendentin mit weiteren finanziellen Einschnitten. Hierfür wolle sie Kirchengemeinden und Arbeitsbereiche konzeptionell und geistlich stärken. Außerdem kündigte sie an, weiterhin für eine Kirche zu stehen, die im öffentlichen Leben das Wort ergreife: "Ich freue mich, dass es hier Menschen gibt, die aufrecht und unverzagt unsere Botschaft in die Welt tragen."

Synodalpfarrerin Antje Röse stellte ein weiteres Beispiel für eine offene Kirche vor - das "Fest der Kirchen" am 11. September auf der Landesgartenschau Hemer. Auf dem gesamten Gelände soll es dann ein vielfältiges Programm für Jung und Alt geben. Evangelische und katholische Kirche rechnen mit über 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zurzeit wird mit einer Postkartenaktion für das Großereignis geworben.

Die Kirchensteuereinnahmen des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn betrugen im Jahr 2009 rund 10,6 Millionen Euro, etwa 7,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 7,2 Millionen Euro davon gingen an die 25 Kirchengemeinden. Für das laufende Jahr wird mit einer Kirchensteuerzuweisung von rund 10,3 Millionen Euro gerechnet.

Autor:

Lars Klinnert aus Iserlohn

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