Anreise von 10.000 Kilometern zum Klassentreffen
Ehemalige Schülerinnen der Städt. Realschule Waisenhausstraße feiern erstes Wiedersehen nach 51 Jahren
Beim Eintreffen im Hotel Korth hatte man den Eindruck, dass sich eine Schulklasse junger Mädchen zu einem Schulausflug getroffen hätte. Doch weit gefehlt, es war ein Wiedersehen zu einem einmaligen Klassentreffen nach über 50 Jahren im Hotel Korth. Telefonistin, Laborantin und vor allem kaufmännische Angestellte wollten sie werden, doch es sollte vieles anders kommen. Es sind alles bekannte Iserlohner Mädchennamen, die Christel Gericke, langjährige Chefsekretärin im Rathaus auf ihrer langen Liste von ehemaligen Schülerinnen der Abschlussklasse VIb der Städtischen Realschule Waisenhausstraße für das Klassentreffen vorbereitet hat. .Eine ganze Reihe der damaligen Iserlohner Realschülerinnen unter Klassenlehrer Hellmuth Schwarz, genannt Blacky, hat der Lebensweg schon vor Jahrzehnten bis nach Kanada, Rom, Zürich, Wien, Hamburg, Frankfurt und Erlangen geführt. Die Idee, ein Klassentreffen nach so vielen Jahren zu organisieren hatte Hannelore Mauermann, damals noch Fräulein Heimann. Ein gar nicht so leichtes Unterfangen. Denn die damals 16-jährigen Teens der reinen Mädchenklasse hatten schon längst ihren Namen durch Heirat gewechselt. Mit Hilfe eines Aufrufs durch den STADTSPIEGEL im vergangen November, gelang es die Klassenkameradinnen ausfindig zu machen, von denen es kein Lebenszeichen mehr gab. Ein voller Erfolg Dank perfekter Organisation durch Christel Gericke. Und so konnten sich nach über 50 Jahren die ehemaligen Realschülerinnen noch mal in die Arme fallen. Viel gab es nach den langen Jahren zu berichten und zeigte wieder, wie ein Lebensweg oft durch Zufälle geprägt wird.
Zufälle bestimmten oft ihren abwechslungsreichen Lebensweg
Wie bei Christel Strohn-Piazza, die durch Zufall den Jahreswechsel 1967 im damaligen Goethe-Institut als Dolmetscherin für Englisch feierte und dort ihren Mann fürs Leben, einen italienischen Musiker, fand. Nachdem sie nach ihrem Abschluss in Berlin Pädagogik studiert hatte, wurde sie in Italien Geschäftsführerin einer großen Film-, Event- und Werbeagentur, ohne ihre Iserlohner Wurzeln zu vergessen.
Mit viel Fotografie hatte es auch Veronika Rabl, damals Skoumal zu tun. Ihr Betrieb hatte vor allem für die heimische Armaturen-Industrie sehr viel zu tun. Nach Aufgabe ihres Studios für Industrie-Fotografie in Deilinghofen wohnt sie seit zehn Jahren mit ihrem Mann in Wien und freute sich riesig, ihre ehemaligen Klassenkameraden wieder treffen zu können
Die weiteste Anreise hatte Gabriele Glingener, die 1968 mit ihrem Mann, einem damals in Iserlohn stationierten kanadischen Soldaten ins entfernte Greenwood im Bundesstaat Nova Scotia an der kanadischen Ostküste folgte. Ihre Lehre machte sie übrigens auch als Fotografin, damals in dem bekannten Fotoatelier Schmidt und Lueg in der Schauburg. Mit ihrer Heimatstadt sind die ehemaligen Iserlohnerinnen über das Internet verbunden und sehr interessiert, was sich in den letzten Jahrzehnten alles verändert hat.
Nach einem gelungenen und emotionalen Wiedersehen bei Kaffee und Kuchen stand dann doch eine Art Klassenausflug auf dem Programm. Christel Gericke und Hannelore Mauermann hatten eine Stadtführung organisiert, die die ehemaligen Schülerinnen auch an ihre alte Schule in der Waisenhausstraße führte. Die rundum gelungene Wiedersehens-Klassenfeier endete erst weit nach Mitternacht.
Autor:Stephan Greitzke aus Iserlohn |
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