Veränderungen im Roosterssturm
Nach dem verkorksten Saisonstart haben sich die Iserlohn Roosters durch einen erfolgreichen Oktober im Kampf um einen der begehrten Play-off-Plätze zurück ins Spiel gebracht. Eines wurde allerdings auch deutlich – die Sauerländer haben aktuell ein Sturmproblem.
Kein anderes Team hat weniger Tore erzielt als die Iserlohner. Aus diesem Grund sah sich Manager Karsten Mende zum Handeln gezwungen. „Uns fehlt sicherlich die Torgefahr eines Louie Caporusso. Auch Blair Jones ist einige Wochen ausgefallen. Ich glaube, dass uns eine weitere Option in der Offensive guttun wird.“
Neuzugang Matt Halischuk soll für mehr Tiefe sorgen
Deshalb hat Mende am Samstag Matt Halischuk, mit der Erfahrung von 280 NHL-Partien, unter Vertrag genommen. Der 28 Jahre alte Kanadier wechselt von den Winnipeg Jets an den Iserlohner Seilersee. „Matt kommt auf Empfehlung von Jimmy Roy zu uns nach Iserlohn. Er hat sich in den letzten Jahren in Winnipeg den Ruf erworben, ein echter Teamplayer zu sein“, unterstreicht Mende. Gleich nach seiner
Juniorenzeit unterzeichnete der neue Iserlohner Stürmer seinen ersten Profivertrag, pendelte zwischen der NHL und dem AHL-Team der Devils. 2010 wurde Halischuk nach Nashville getradet, spielte drei Jahre für die Predators, darunter eine komplette NHL-Saison. 2013 dann der Wechsel nach Winnipeg. Dort hätte Halischuk auch in diesem Jahr einen Vertrag für das Farmteam, die Manitoba Moose unterzeichnen können, entschied sich aber, da ihm kein NHL-Vertrag angeboten wurde, zunächst dagegen. Jetzt folgt der Wechsel nach Deutschland. Eine Kostprobe lieferte Halischuk bei seinem Debüt am Sonntag gegen die DEG, als er mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 einen Einstand nach Maß feierte.
Vertrag von Ashton Rome soll aufgelöst werden
Damit dürfte eine andere Personalie (zumindest sportlich) durch sein. Die Posse um Stürmer Ashton Rome beschäftigte auch die Iserlohner Fans in den letzten Wochen. Offiziell hieß es, sein Fittnesszustand sei nicht ausreichend. Deshalb sollte er in Extraschichten die Defizite zu seinen Teamkollegen aufholen. Rund um den Seilersee vermutet man aber, dass die wahren Gründe wohl eher im zwischenmenschlichen Bereich und in seiner Einstellung liegen.
In den neun absolvierten Begegnungen erzielte der Stürmer zwar drei Treffer, fiel aber auch immer wieder durch Undiszipliniertheiten und eigenwillige Aktionen auf. Dies dürfte Jari Pasanen, der großen Wert auf Disziplin und taktische Akribie legt, wohl überhaupt nicht gefallen haben. Gleiches gilt wohl auch für seine Mitspieler, denn gerade in Iserlohn werden eine hohe Arbeitsmoral und eine Unterordnung in die jeweils zu bekleidende Rolle wertgeschätzt. Seine Rolle hat Rome allerdings nie gefunden - oder vielleicht auch nicht finden wollen?
Viele Fragen unbeantwortet
Letztendlich bleiben viele Fragen unbeantwortet, da die Verantwortlichen aktuell aus vertraglichen Gründen dazu keinen Kommentar abgeben möchten. Aber war der Typus Ashton Rome nur in Düsseldorf und Schwenningen bekannt, oder ist man in Iserlohn aufgrund seiner vorhandenen Qualitäten bewusst ein Risiko eingegangen? Warum wurde der Stürmer gegen Mannheim zurück in die Mannschaft geholt? Warum wird ein solcher Spieler zum Assistenzkapitän gewählt? Auf Antworten darauf wird man wohl bis zur Vertragsauflösung warten müssen.
Autor:Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn |
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