Trainingslager auf Mallorca

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Wie bereits in den vergangenen Jahren lockte der Ausblick auf Sonnenschein und ein vielfältiges Trainingsterrain einige PSVer nach Mallorca. Wegen des durchwachsenen Wetters im letzten Jahr ging es dieses Mal nicht direkt nach der RCTF sondern erst Ende April los. Wie sich später herausstellen sollte, war dies eine gelungene Wahl: Statt Schnee im Sauerland schien weitestgehend die Sonne bei sehr angenehmen Temperaturen. Insgesamt 14 Mitglieder, z. T. mit Anhang, stationierten sich erneut im Norden der Insel an der Playa de Muro.
In unterschiedlichen Trainingsgruppen je nach Saisonziel und Laune wurden bekannte Ziele auf der Insel angefahren. Neben den Klassikern wie Coll d’Honor, Puig de Randa und Cap Formentor standen auch Touren an die Ostküste sowie dem nahen Hinterland auf dem Programm. Ebenso ging es durch das Tramuntana-Gebirge wo Pässe wie der Coll de Sa Batalla oder Coll dels Reis unter die Räder genommen wurden.
Das besondere Highlight war aber dieses Jahr die Teilnahme beim „Mallorca 312“. Dies ist eine Radveranstaltung mit über 4000 Startern aus aller Welt, bei der es in den vergangenen Jahren die Insel binnen 14 Stunden zu umrunden galt. Dieses Jahr musste die Strecke aus genehmigungstechnischen Gründen abgeändert werden, was aber den Vorteil von erstmalig vollständig gesperrten Straßen mit sich brachte.
Acht PSVer gingen dann auf die kleinere Variante, die dennoch mit 167 km und 2534 Höhenmetern quer durchs Tramuntana-Gebirge nicht weniger anspruchsvoll ist. Spanisch pünktlich ging es am 30. April kurz nach sieben Uhr unter dem Applaus vieler Schaulustiger und Angehörigen von der Playa de Muro los. Nur der Wettergott war den Startern nicht ganz holt. Über Nacht hatte es ordentlich geregnet und leichtes Nieseln begleitete den Start. Trotzdem kamen alle gut los.
Zunächst ging es neutralisiert flach an der Küste gen Port de Pollença und weiter Richtung Pollença. Ideal um sich vor dem ersten Berg, dem Coll de Femenies (515 m) warmzufahren. Vorbei am Kloster Lluc und dem Coll de Sa Batalla führte die Strecke immer wieder auf und ab zum Stausee Gorg Blau, wo die erste Getränkestation wartete (km 50). Von hier musste noch ein Anstieg bis zum höchsten Pass Mallorcas überwunden werden. Nach dem Coll Puig Major (880 m) folgte eine 15 km lange Abfahrt nach Sóller. Während die ersten hier noch trocken durchkamen, erwischte eine Regenfront Petra und Gaby auf der gesamten Abfahrt. Bei Temperaturen im einstelligen Bereich mussten beide danach durchgefroren im Tal aufgeben. Dort hatten sie immerhin 70km und mehr als 1200 Höhenmeter absolviert.
Die anderen hatten indes den Coll d’en Bleda, Deià und den Coll d’en Ca Costa vor sich, ehe in Valldemossa (km 90) die erste Verpflegungsstation wartete. Durch den Regen waren die Straße in diesem Abschnitt teils so berüchtigt rutschig wie Schmierseife. Es kam zu einigen Stürzen, von denen aber unsere PSVer glücklicherweise nicht betroffen waren. Nach der wohlverdienten und gut organisierten Verpflegung ging es hinab nach S‘Esgleieta, wo die erste Zwischenzeitnahme war.
Von hier ging es wellig weiter bis zum kleinen Anstieg nach Alaró. Die Strecke führte nun entlang der Ostausläufern des Gebirges in vielen Wellen und kleineren Anstiegen nach Biniamar, an dessen Dorfausgang eine weitere Verpflegungsstation und Zeitnahme wartete (km 127). Hier fielen besonders die Kinder auf, die auch hier mit vollem Eifer die Getränkeflaschen auffüllten. Danach kam ein Stück, das erst die Woche über neu asphaltiert wurde. Da staunte der Baustellen geplagte Deutsche nicht schlecht und durfte so manches Vorurteil beiseite räumen. In kleineren Gruppen oder vereinzelt ging es über die schöne Cami vell de Pollença, an der u. a. die Can Sureda liegt – Peter Maffays Plantage. Ein letzter Schlenker an Pollença vorbei und dann führte die Strecke auf direkten Weg Richtung Port d’Alcudia. Dieser wurde auf der Ortsumgehung links liegen gelassen und nach einem letzten kleinen Anstieg kam wieder die Playa de Muro in Sicht.
Hier war für unsere Sportler das Ziel, während die Teilnehmer der 312 weiter eine Schleife bis nach Artà und zurück machen mussten. Kurz nach 14 Uhr erreichten Michael und Jens als erste mit einer Zeit von 6:58 h das Ziel, 537./538. von 1756 Finishern bei 2420 Startern auf dieser Strecke. Dicht darauf folgten Patrick und Christine (7:00 h, 554./556.) sowie Kai (7:05 h, 604.). Nur etwas später kam mit unserem Senior Hans-Ulrich (7:17 h, 693.) auch der letzte PSV sicher ins Ziel. Die anschließende Pasta und das Kaltgetränk, sei es isotonisch oder koffeinhaltig hatten alle mehr als verdient. Sie können stolz auf ihre Leistung sein. Noch wichtiger ist aber, dass alle sturzfrei und gesund geblieben sind. Nach der Dusche und dem Abendessen gingen einige wieder in den Zielbereich, um auch die letzten Teilnehmer der 312 zu bejubeln und die tolle Atmosphäre im Ziel zu genießen.
Am nächsten Tag flogen bereits fünf PSVer zurück. Die anderen unternahmen noch eine Tour nach L’Arenal und zum traditionellen Kuchen auf dem Marktplatz von Petra ehe auch sie am 4. Mai zurückflogen. Schöne Tage bei tollen Touren und Erfahrungen liegen nun hinter ihnen, aber die nächsten Veranstaltungen stehen bereits bald an. Pfingsten starten wieder einige beim Rhön-Radmarathon in Bimbach. Auf geht’s!

Autor:

Jens Schirmer aus Iserlohn

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