Warum er nicht noch mal ausgesperrt werden darf
Sport als Teil der Lösung
Iserlohn. Die vierte Welle rollt, Covid-19 ist nur schwer in den Griff zu kriegen. Wieder steuern wir auf mögliche Einschränkungen im öffentlichen Leben zu. Die Folgen für Jugendliche und Erwachsene und für Vereine wären fatal. Dabei sind Bewegung und Sport nicht Teil des Problems, sondern wichtiger Teil der Lösung. Deshalb fordert der Gesundheitsexperte und Professor für Sportmanangement an der privaten University of Europe (UE), Thomas Rieger: „Wir müssen ein Grundrecht auf Sport verankern."
Große Verluste
"Die Bestandsaufnahme des Deutschen Olympischen Sportbunds nach dem ersten Jahr der Corona-Pandemie zeigt ganz deutlich: Wir dürfen den Sport nicht noch mal aussperren", erklärt Thomas Rieger. Fast 800.000 seiner insgesamt 27 Millionen Mitglieder haben die Sportvereine in Deutschland im Jahr 2020 verloren. „Die Folgen des Verbots von Breitensport im vergangenen Jahr waren aber nicht nur für die Vereine, sondern vor allem für Menschen aller Altersgruppen verheerend", so Thomas Rieger weiter.
Ein Teil der Lösung
Während die Politik mit ihren Maßnahmen den Eindruck erweckt hat, dass der Sport ein Teil des Problems, sprich ein Infektionstreiber sei, kommt die Wissenschaft zu einem anderen Ergebnis. Sport und Bewegung stellen nicht nur einen relevanten Präventivfaktor dar. So zeigen Studien, dass die Erfüllung der empfohlenen Bewegungsstandards bei durch COVID-19 infizierten Personen mit einem erheblich geringerem Risiko einer Hospitalisierung und eines schweren Krankheitsverlaufs einhergeht. Die Integration von körperlicher Aktivität in öffentliche Gesundheitsstrategien im Kontext von COVID-19. Bewegung und Sport sind also nicht Teil des Problems, sondern der Lösung. „Eine wesentliche Botschaft in der Pandemiebekämpfung ist die Differenzierung zwischen Indoor- und Outdooraktivitäten. Indoor ist gefährlich, Outdoor ist ungefährlich. Eine naheliegende Lösung wäre, Indooraktivitäten nach draußen zu verlagern", erklärt Thomas Rieger.
Verheerende Folgen
"Neben den gesundheitlichen Folgewirkungen, verliert der organisierte Sport gerade eine ganze Generation an Talenten. Kinder und Jugendliche haben den Bezug zum Sport verloren. Talente orientieren sich anderweitig und fehlen dem Spitzensport zukünftig. Das macht die Zukunftsperspektiven für den Spitzensport in Deutschland nicht besser", so der Gesundheitsexperte weiter. Für Thomas Rieger ist bei all den positiven wissenschaftlichen Erkenntnissen der Meinung: "Wir sollten ein Grundrecht auf Sport verankern."
Autor:Lara Ostfeld aus Menden (Sauerland) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.