Iserlohn Kangaroos
Meisterschaftsspiele als Trainingseinheiten

Die TuS Iserlohn Kangaroos arbeiten unter der Leitung von Jugendkoordinator Jan-Eric Keysers weiter an einer Neustrukturierung des Iserlohner Basketball-Nachwuchses. „Da war die abgelaufene Saison sicherlich eine Art Übergangsphase“, so Keysers. „Wir wollen in der neuen Konzeption weg von der Betrachtung einer einzelnen Saison, denn man kann die Entwicklung eines Jugendlichen einfach nicht auf nur sechs Monate beschränken, sondern muss dafür mehrere Jahre berücksichtigen.“

Dafür sollen zukünftig nicht mehr die Ergebnisse einzelner Spiele im Vordergrund stehen, sondern die Frage, welche persönliche Entwicklung der Spieler genommen hat.
Im neuen Jugendkonzept sollen daher viel mehr als bisher die Bedürfnisse der Jugendlichen im Fokus stehen. „Was sind ihre Lernziele, was ihre Wünsche? Wo soll die Reise hingehen?“ Deshalb versuche man verstärkt in Kooperation mit den Trainern, die Spiele „nur“ als weitere Trainingseinheit zu verstehen. „Wenn Du dann ein Spiel gewinnst, ist das zukünftig nur noch eine Art Zugabe, aber nicht das Hauptziel unserer Jugendarbeit“, erläutert Jan-Eric Keysers.

Sportartübergreifendes Training in den unteren Altersklassen

Das neue Konzept ist in fünf Stufen gegliedert. In der U8 lautet das Motto „Spielen um zu spielen“. „Das Training soll dort so vielfältig wie möglich sein, also nicht nur Basketball, sondern auch mal Fußball oder Frisbee. Die Kinder sollen alles mal ausprobieren dürfen. Außerdem wollen wir in diesen Jahrgängen auch die Sozialkompetenz der Kids entwickeln“, erläutert der Kangaroos-Jugendkoordinator die Ziele.
In der U10 rückt dann der Basketballsport erstmals in den Fokus nach dem Motto „Spielen um zu trainieren.“ In der dritten Stufe lernen die Kinder dann, wie ein sinnvolles Training funktioniert, bevor ab der U14 dann die persönliche Verbesserung der Talente in den Vordergrund rückt – egal, wie gut die anderen sind. „In der U16 trainieren die Jugendlichen, um sich mit anderen zu messen und als Vorbereitung auf die U18, wo dann der Leistungssport mit dem Ziel zu gewinnen, endgültig beginnt, erklärt Jan-Eric Keysers.

Das neue Jugendkonzept der Kangaroos unterscheidet zwei grundsätzliche Zielgruppen: Da seien zum einen die, denen es reicht, ein, zwei Mal in der Woche mit Freunden auf dem Basketballcourt zu „zocken“ und dann die, die Bock hätten, den Weg des Basketballs als Leistungssport zu gehen – egal, ob schließlich erfolgreich oder nicht. „Beiden Gruppen wollen wir qualitativ hochwertiges Training, aber auch Spiele anbieten“, betont Keysers. Die Selektierung solle frühestens in der U13 beginnen. „Schließlich gibt es immer wieder Beispiele, wo sich das Talent erst später herausstellt.“ Beste Beispiele dafür seien Nationalspieler Tibor Pleiß oder auch Dirk Nowitzki, die beide erst mit 16 Jahren mit dem leistungsorientierten Basketball angefangen hätten.

„Eine wissenschaftliche Studie besagt, dass sich unter 10.000 sportlich talentierten Kindern und Jugendlichen lediglich später ein internationaler Spitzensportler herauskristallisiert“, so Jan-Eric Keysers. Diese Untersuchung sei ein Beleg dafür, welche Massen an Kindern man am Anfang bewegen müsse, um später davon im Leistungssport profitieren zu können. Das neue Jugendkonzept sieht neben dem Freizeit- und Breitensportbereich auch Talent-Aufbaugruppen und Talent-Fördergruppen vor.

Talentgruppen gleichberechtigt mit Freizeit- und Breitensport

In die Aufbaugruppen kommen die Talente, die zwar motiviert sind, bei denen aber die basketballerischen Fähigkeiten erst entwickelt werden müssen, während in den Fördergruppen eben diese technischen Grundlagen schon grundsätzlich vorhanden sind.

„Um diese Einteilung vornehmen zu können, laden wir alle Kinder und Jugendlichen momentan zu Try-out-Games ein, wo Spieler aus zwei bis drei Jahrgängen in gemischten Teams gegeneinander spielen und wir sie dabei nur beobachten und von außen beurteilen, aber nicht ins Geschehen eingreifen“, erklärt der Iserlohner Jugendkoordinator. „Dabei kommen häufig auch Charaktereigenschaften von Spielern zum Vorschein, die wir im Verein durchaus auf anderer Ebene, zum Beispiel als Trainingshelfer, Schiedsrichter oder als Kampfrichter gebrauchen können.“
Nichtsdestotrotz werden die Jugendteams der Kangaroos natürlich auch in der kommenden Saison in verschiedenen Nachwuchsligen vertreten sein. Die Einteilung erfolgt im Westdeutschen Basketball-Verband aber nicht mehr wie bisher nach Ranglistenpunkten, sondern ausschließlich durch Qualifikationsspiele und -turniere. Mit welchen Mannschaften die Iserlohner dort antreten, soll nach der Sichtung in den kommenden Wochen entschieden werden, die Qualifikationen starten dann nach den Sommerferien.

Bericht: Christoph Schulte IKZ Foto: Max Winkler
#BackToTheRoos #WinAsOne #NothingButKangaroos #LetsGoKangaroos

Autor:

Iserlohn Kangaroos aus Iserlohn

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