Kreissportbund zum Thema "Sexuelle Gewalt"

Günther Nülle (Vorsitzender Kreissportbund), Mandy Owczarzak, Wolfgang Ströter und Klaus-Peter Uhlmann, Referent des Landessportbundes. | Foto: Sandra Finster
  • Günther Nülle (Vorsitzender Kreissportbund), Mandy Owczarzak, Wolfgang Ströter und Klaus-Peter Uhlmann, Referent des Landessportbundes.
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„Die Dunkelziffer sexueller Gewalt bei Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen ist hoch“, so der erste Vorsitzende des TuS 06 Dröschede, Wolfgang Ströter. Umso wichtiger sei es, als Verein etwas dagegen zu unternehmen.

Im Sport können Kinder und Jugendliche schnell zum Opfer sexueller Gewalt werden, weil beispielsweise Körperkontakte zwischen Trainern und jungen Leutengibt, die die jeweilige Sportart erfordert, es gibt häufig Übernachtungen bei Trainingslagern oder Umarmungen zwischen Trainern und Kindern bei gewonnenen Wettkämpfen oder beim Trösten nach Niederlagen.

Trainer, Eltern und Kinder sensibilisieren

Das sind eigentlich keine ungewöhnlichen Situationen, doch manchmal überschreiten Trainer Grenzen. „Wir wollen das Thema enttabuisieren und Trainer, Eltern und Kinder sensibilisieren“, sagt Mandy Owczarzak vom Kreissportbund Märkischer Kreis. Viel zu oft würde in solchen Fällen geschwiegen.
Der Kreissportbund Märkischer Kreis lud deshalb zum Seminar „Schweigen schützt die Falschen - Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport“ ein. Referent war Klaus-Peter Uhlmann vom Landessportbund NRWder vor 30 Vereinsvertretern aus Iserlohn, Meinerzhagen, Balve und Menden sprach.

Die Signale erkennen

Inhalte waren unter anderem, welche Signale bei Kindern und Jugendlichen auf sexuelle Gewalt hindeuten können, wie die eigene Wahrnehmung als Trainer ist und wie der Umgang mit sexuellen Straftaten im Vereinsleben sein kann.
Schon 1996 entwickelte der Landessportbund NRW gemeinsam mit dem Sportministerium NRW die Kampagne „Schweigen schützt die Falschen“, um auf die sexuelle Gewalt im Sport aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt stehen dabei Maßnahmen zur Gewaltprävention und Intervention bei sexuellen Übergriffen im organisierten Sport. Eine Aufmerksamkeitskultur soll entstehen und das Schweigen in Sportvereinen brechen. Deshalb hat der Landessportbund NRW zusammen mit dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport unter anderem einen „Handlungsleitfaden für Vereine – vorsorgen, erkennen und handeln“ im Februar 2013 veröffentlicht, der Funktionäre aufklärt und eine Orientierungshilfe bei entsprechenden Verdachtsfällen sein kann. Darüber hinaus fordert die Neufassung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes, dass Träger der öffentlichen Jugendhilfe, dazu gehören auch Sportvereine, keine Personen beschäftigen oder vermitteln dürfen, die wegen einer sexuell motivierten Straftat verurteilt wurden. So verlangt der Gesetzgeber nun von Sportvereinen, dass die Trainer im Jugendbereich mit der Einholung von polizeilichen erweiterten Führungszeugnissen überprüft werden.
Sportvereine haben ganz neue Herausforderungen in ihrer Vereinsarbeit zu bewältigen. Das Seminar bot auch in dieser Hinsicht eine gute Orientierungshilfe und war ein wichtiger Schritt zur Aufklärung über ein Tabuthema.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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