Iserlohn Roosters: Teambuilding trotz Niederlagen

Die Iserlohn Roosters verloren am Sonntag Abend auch das zweite Testspiel im Rahmen ihrer Österreich-Reise. Der Gegner mit dem illustren Namen "EC Rekord-Fenster VSV" aus Villach gewann am Ende mit 5:4 nach Penalty-Schießen. Matchwinner war dabei Kevin Mitchell, der in der Saison 2004/2005 gemeinsam mit Mike York im Team der Iserlohn Roosters stand. Mitchell schoß ein Tor im zweiten Drittel und verwandelte im Shoot-Out als Einziger einen Penalty.
Den besseren Start in diese Partie hatten zweifelsohne die Roosters, die ausgeruhter wirkten und mit viel mehr Tempo ins Spiel gingen. Bereits in der ersten Spielminute konnte Jeff Giuliano ein Zuspiel von Robert Hock nutzen und die Sauerländer in Führung bringen. Dieser Treffer lässt hoffen, dass der Amerikaner in der Sommerpause seinen Torriecher endlich wiederfinden konnte. Im Powerplay konnte anschließend Tobias Wörle seine Erfolgsbilanz weiter ausbauen, sein Tor zum 0:2 war sein dritter Treffer auf dieser Österreich-Fahrt. Die Roosters nahmen in der Folge etwas das Tempo aus dem Spiel, scheiterten bei weiteren Möglichkeiten aber immer wieder am Villacher Schlussmann Reinhard Starkbaum, die wenigen Angriffe der Österreicher waren allesamt eine sichere Beute des gut aufgelegten Tim Siekmann im Roosters-Gehäuse. Neuen Schwung in die Partie brachte dann überraschenderweise ein ganz anderer Akteuer: Schiedsrichter Roland Altersberger, der in Österreich bekannt für seine kleinliche Art ist, Spiele zu leiten, verhängte reihenweise Strafzeiten gegen beide Teams, vorzugsweise allerdings gegen die Roosters. Eine davon nutzte Villach schließlich zum Anschlußtreffer durch Benjamin Petrik.
Im Mittelabschnitt setzte sich das Geschehen entsprechend fort, es waren kaum einmal alle 10 Feldspieler gleichzeitig auf dem Eis. Colton Fretter markierte in Überzahl das 3:1 für die Roosters, man schrieb die 26. Minute, danach waren die Roosters zweimal nur zu dritt auf dem Eis und der Gastgeber nutzte beide Gelegenheiten durch Mitchell und Razingar zum 3:3 Ausgleich kurz vor der Drittelpause.
Auch die beiden Tore im Schlußabschnitt fielen jeweils in Überzahlsituationen. Craig Weller in der 46. und Mark Ardelan in der 54. Minuten sorgten für den 4:4 Endstand nach 60 Minuten.
Im Penaltyschießen traf letztlich als Einziger Ex-Iserlohner Kevin Mitchell, der Tim Siekmann austanzen konnte, Mike York, Michael Wolf und Colton Fretter konnten für die Roosters nicht verwandeln.

Was kann man nun als Fazit aus dem Wochenende am Wörthersee ziehen? Einer der Gewinner ist sicherlich Tim Siekmann, der bei seinem Einsatz am Sonntag gut spielte und einige Großchancen der Villacher vereiteln konnte. Auch Tobias Wörle mit seinen drei Treffern muss positiv hervorgehoben werden. Für die Roosters muss vor allem der Teamgeist hervorgehoben werden, einige Spieler sagten nach der Partie in Villach unabhängig voneinander, dass die gemeinsame Reise im Bus extrem gut für den teaminternen Zusammenhalt war. Dies konnte man auch an der Einlage von Goalie Sébastien Caron in Klagenfurt sehen, der einen Gegenspieler nach einem Stockfoul gegen Dave Spina "bestrafte". Einen Wermutstropfen bedeutet allerdings die Verletzung von Jassen Cullimore, deren Schwere noch nicht feststeht. Hier bleibt das Ergebnis einer Röntgenuntersuchung abzuwarten.

Es liegt sicherlich noch viel Arbeit bis zum Saisonstart gegen Hannover am 16. September vor den Roosters, dennoch ist bereits jetzt zu erkennen, dass das Team 2011/2012 sowohl offensiv als auch defensiv vielseitiger geworden ist. Sorgenkinder wie Mark Ardelan, Michael Hackert oder Tim Siekmann scheinen, so der erste Eindruck, im Sommer gut gearbeitet zu haben und sind durchaus in der Lage, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen.

Einer der Gewinner der Reise nach Kärnten sind aber sicherlich die gut 60 mitgereisten Fans der Roosters. Sie hatten die Gelegenheit, bei wunderschönstem Sommerwetter einige Tage in einer traumhaften Gegend zu verleben und dabei noch zwei unterhaltsame Eishockeyspiele zu besuchen. Aus Fansicht bleibt zu hoffen, dass die Roosters auch im kommenden Jahr die Tradition einer Vorbereitung im Ausland weiterleben lassen und sich für ihre Anhänger die Möglichkeit einer erneuten Reise ergeben wird.