Fußballer stehen in den Startlöchern

Die fußballfreie Zeit hat endlich ein Ende. Ab dem kommenden Wochenende starten acht heimische Teams in ihre neue Fußballsaison und dabei hat für die meisten Teams der frühzeitige Klassenerhalt die oberste Priorität.
Den Start machen die beiden Westfalenligisten Sportfreunde Oestrich-Iserlohn und Borussia Dröschede bereits am Samstag, den 14. August, um 16 Uhr im Schleddestadion.
Die Oestricher haben nach der enttäuschenden Saison im vergangenen Jahr einen großen Umbruch vollzogen. Für viele etablierte Leistungsträger holten die Sportfreunde junge, hungrige Talente und schrumpften deutlich die Kaderstärke und den Etat. Trotzdem ist Trainer Tim Langenbach optimistisch, dass die neuformierte Mannschaft schneller und attraktiver spielen wird als im letzten Jahr. In der Vorbereitung lief es allerdings nicht rund. Ein 4. Platz beim WIN-Cup und viele Spieler, die wegen Verletzungen und Urlaub ausfielen. So musste sogar ein Testspiel wegen der dünnen Kaderdecke abgesagt werden. Das Team braucht also noch ein wenig Zeit um sich zu finden, aber nach sechs, sieben Spielen kann man vielleicht erkennen, was in dieser Saison drin ist. Ziel ist es, möglichst wieder unter die ersten acht zu kommen.
Auch beim Nachbarn Borussia Dröschede gab es nach der enttäuschenden Rückrunde einige Veränderungen. Mit Dirk Hofmann wurde ein neuer Trainer verpflichtet, der das Dröscheder Konzept mit vielen jungen Talenten fortsetzen soll. „Die jungen Spieler haben großes Potential, aber sie sind noch recht schwankend in ihren Leistungen. Man muss Geduld mit ihnen haben.“ Deshalb gibt der Borussen-Coach mit einem einstelligen Tabellenplatz auch ein zurückhaltendes Saisonziel aus. In der Vorbereitung hinterließ sein Team bereits in einigen Spielen einen guten Eindruck. Unteranderem gab es einen Turniersieg in Hohenlimburg und den Endspielsieg im Kreispokal gegen den VTS Iserlohn. „Bislang lief alles recht positiv. Wir haben kaum Verletzte gehabt und auch die Stimmung im Team ist gut.“
In der Fußball-Landesliga möchte die SG Hemer auf keinen Fall wieder so eine Zittersaison wie im letzten Jahr erleben, in der man im letzten Spiel in der Nachspielzeit den Klassenerhalt schaffte. Trainer Stefan Odenhausen hat sein Team weiter verjüngt, obwohl er gerne den einen oder anderen erfahrenen Spieler geholt hätte. Mit der Vorbereitung ist er dennoch zufrieden. „Wir hatten viel zu tun, haben durch die Turniere zahlreiche Spiele gehabt und konnten dabei gut sehen, was wir noch verbessern müssen.“ Gerade im taktischen Bereich sieht der Coach noch einiges zu verbessern und auch bei der Feinabstimmung klappt noch nicht alles reibungslos. „Das kann noch einige Wochen dauern, aber wir wollen diesmal zusehen, dass wir möglichst schnell den Klassenerhalt sichern“, zeigt sich Odenhausen optimistisch, dass Saisonziel zu erreichen.
Für Landesliga-Aufsteiger TuS Iserlohn war die Vorbereitung recht holprig. Der neue Trainer Goran Kis wurde bereits nach drei Wochen wieder entlassen. Grund dafür war angeblich sein häufiges Fehlen bei den Trainingseinheiten, so dass sich der Verein entschloss, Co-Trainer Frank Hellfeier die Verantwortung zu übergeben. „Wir müssen nach dem ganzen Hickhack jetzt Ruhe in die Mannschaft bekommen. Die Neuzugänge haben wir schon gut integriert, aber nach einigen überraschenden Abgängen suchen wir noch einen Kracher für die Innenverteidigung.“ Hellfeier hofft vor allem auf einen guten Start, damit die Euphorie des Aufstiegs mitgenommen werden kann. Als Ziel zählt für ihn nur der Klassenerhalt. „Wenn am Ende drei Teams hinter uns stehen, sind wir glücklich.“
Auch der VTS Iserlohn konnte in der vergangenen Saison den Aufstieg bejubeln. In der Bezirksliga will Trainer Cihan Senel allerdings mehr als nur den Klassenerhalt. „Wir wollen unter die ersten fünf, und wenn es für noch mehr reicht, sind wir umso glücklicher.“ Dabei soll sein Team vorrangig durch guten Fußball auch in der höheren Spielklasse für positive Schlagzeilen sorgen. Der Coach ist mit der Vorbereitung seines jungen Teams sehr zufrieden und hofft, dass die zum Teil guten Leistungen aus den Testspielen gegen höherklassige Mannschaften auch in der Bezirksligasaison bestätigt werden.
Der VfK Iserlohn war der erste Verein, der in diesem Sommer in die Vorbereitung gestartet ist. Trainer Ingo Müsse ist trotz der langen Vorbereitungszeit mit den Leistungen seiner Spieler zufrieden. „Alle haben super mitgezogen.“ Um jedem genügend Möglichkeiten zu geben sich zu zeigen, bestritten die Iserlohner sehr viele Testspiele. Höhepunkt der Vorbereitung war das dreitägige Trainingslager im eigenen Stadion. „Dort finden wir ideale Bedingungen vor und an den Abenden haben wir etwas für die Kameradschaft getan.“ Das alles soll dabei helfen, dass der VfK in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. „Das ist unser Hauptaugenmerk, aber wenn am Ende noch ein einstelliger Tabellenplatz rauskommen würde, wären alle zufrieden.“
Ähnlich wie bei der Ersten lief die Vorbereitung bei der Reserve der Sportfreunde Oestrich-Iserlohn eher so lala. Größtes Problem für Trainer Christos Katsios waren die vielen Urlauber, die eine vernünftige Vorbereitung fast unmöglich machten. „Wir hatten durchschnittlich nur etwa zehn bis zwölf Spieler beim Training, aber die haben gut mitgezogen.“ In den Testspielen zeigte sein Team zunächst recht ansprechende Leistungen, die in den letzten Partien aber schwächer wurden. Durch den Trainingsrückstand der vielen Urlauber erwartet der Coach zwar einen schwierigen Saisonstart, aber dennoch ist er von seiner Mannschaft überzeugt. „Wir haben genügend Potential um die Liga zu halten. Ich hoffe, dass wir am Ende im gesicherten Mittelfeld landen.“
In der Bezirksliga Gruppe 14 geht der SC Hennen an den Start. Trotz der Ferienzeit verzeichneten Trainer Peter Habermann und Co-Trainer Stefan Kolatke eine hohe Trainingsbeteiligung. Für diese Saison hat das Duo einen sehr jungen Kader mit einem Durchschnittsalter von unter 24 Jahren zusammengestellt. „Wir haben ein recht umfangreiches Programm gehabt, aber wir sind mit dem Einsatz der Spieler sehr zufrieden“, meint Co-Trainer Stefan Kolatke. Bei den gezeigten Leistungen in den Testspielen sah er hingegen noch gehöriges Steigerungspotential. Neu in der kommenden Saison wird die Viererkette in der Abwehr des SC Hennen sein. Damit soll der Grundstein für einen ruhigen Saisonverlauf gelegt werden. „Im vergangenen Jahr mussten wir lange zittern. Das soll in dieser Saison nicht passieren“, hofft Kolatke auf einen beruhigenden Mittelfeldplatz.

Autor:

André Günther aus Iserlohn

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