Finale daheim bringt Meistertitel Nr. 4 ein
DM-Final-Four, Endspiel: RSC Cronenberg - ERG Iserlohn 2:10 (0:4)
(tg) 250 Zuschauer sorgten für prächtige Stimmung beim 1. Final-Four in der Geschichte der Roll-hockey-Damen. Und die erreichte schließlich ihren Höhepunkt, als die Gastgeberinnen um 16.10 Uhr unter Goldglitter-Fontäne den Meisterpott in die Höhe stemmten. Zum vierten Mal in Folge, wohlgemerkt. Und erneut mit einer Dominanz, die alle beeindruckt. Vor allem Trainer Quim Puigvert, der jedoch ausdrücklich betonte: „Das ist eine Meisterschaft der Mädels, denn ich war ja so gut wie nie beim Training oder den Ligaspielen dabei.“ Das Kommando hatte vielmehr Maren Wichardt, die der Seriensieg auch keinesfalls unangenehm ist: „Dieser Titel ist nicht weniger wichtig wie der erste - es macht einfach riesigen Spaß, Meister zu werden.“
Am Ende war es deutlich. Aus Cronenberger Sicht wahrscheinlich zu deutlich, denn eine zweistellige Klatsche hatten die Dörper Cats aufgrund ihrer von Beginn an engagierten Spielweise nicht verdient. Doch der Titelverteidiger aus Iserlohn ließ sich nicht bremsen, spielte sich im zweiten Durchgang regelrecht in einen Rausch und nutzte seine Chancen eiskalt aus.
In der Startphase sah es indes keineswegs danach aus, dass die Waldstädterinnen so einfach zu ihrem vierten Titel kommen würden. Die Dörper Cats standen sicher in der Abwehr und hatten auch nach vorne einige guten Szenen zu verbuchen. Die Beste durch Beata Brandt, als sie aus zehn Metern einfach mal abzog (8.).
Bis dahin waren die Iserlohnerinnen sehr verhalten aufgetreten, wollten es nicht riskieren, in Rückstand zu geraten, und legten ihr Hauptaugenmerk deshalb zunächst auch auf die Defensive. Folglich musste Annika de Beauregard im RSC-Tor nur bei einem Vorstoß von Franziska Neubert ernsthaft eingreifen (3.), ansonsten was sie wie ihre Gegenüber Melanie Kirmse kaum beschäftigt.
Dann aber ging es plötzlich Schlag auf Schlag, wobei ein Konter von Maren Wichardt die Initialzündung darstellte. Beata Brandt konnte den Torschuss nur mit einem Foul verhindern, da war die Iserlohnerin jedoch schon im RSC-Strafraum. Und den Penalty nutzte die ausgebuffte Nationalspielerin dann höchstpersönlich zum 1:0, wenn auch erst im Nachschuss (9.). Keine 60 Sekunden später jubelten die Gastgeberinnen erneut, nachdem wiederum Maren Wichardt abgezogen hatte. Der Ball verfehlte zwar sein Ziel, doch den Bandenabpraller drückte Franziska Neubert schließlich unbedrängt über die Linie.
Der Doppelschlag traf die mutigen Cronenbergerinnen ins Mark, fortan waren sie wie gelähmt und mussten in ihrer Schockstarre gleich das nächste Doppelpack hinnehmen: Maren Wichardt (13.) und Svenja Runge (15.) ließen sich nicht aufhalten.
Zur Pause war damit im Grunde schon eine kleine Vorentscheidung gefallen, denn die ERGI-Damen ließen nicht den Hauch einer Nachlässigkeit erkennen. Und preschten zu Beginn des zweiten Durchgangs weiter mit Volldampf in Richtung Cronenberger Tor. In dem musste sich nun Luca Spiecker den Angriffen entgegenstellen, denn Annika de Beauregard konnte mit einem Ende des ersten Durchgangs erlittenen, schmerzhaften Zahntraumas nicht weiterspielen.
Laura La Rocca eröffnete das Scheibenschießen mit einem Pfostentreffer, kurz danach traf Katharina Neubert zum fünften Mal ins Schwarze (23.). Beata Brandt stellte zwar unmittelbar nach Wiederanpfiff den alten Rückstand wieder her (23.), doch es war da schon allen klar, dass dies nicht mehr als ein Ehrentreffer war. Der jedoch war hochverdient, denn die Dörper Cats wehrte sich weiter mit dem Mute der Verzweiflung. Die Torflut, die über sie hereinbrach, ließ sich jedoch nicht abwehren: Maren Wichardt (27./32.), Katharina Neubert (28.) und Laura La Rocca (28.) erhöhten binnen weniger Minuten auf 9:1.
Der nächste Treffer ging dann zwar wieder auf das RSC-Konto, als Beata Brandt einen Direkten nach blauer Karte gegen Laura La Rocca eiskalt verwandelte (33.). Doch in den restlichen sieben Minuten ging es letztlich nur noch darum, die Höchststrafe zu vermeiden. Bis zur 39. Minute ließ sich das zehnte ERG-Tor verhindern, dann verstolperte Natascha Kluschewski den Ball, sodass Laura La Rocca völlig frei vor Luca Spiecker auftauchte und der jungen Torfrau keine Abwehrchance ließ.
RSC Cronenberg: A. de Beauregard (ab 21. L. Spiecker); M. Tacke, A. Kaub, J. Rüger, B. Brandt (2), Lea Seidler, K. Heesch, D. Stoll, N. Kluschweski. - ERG Iserlohn: M. Kirmse; S. Pothöfer, M. Wichardt (4), F. Neubert (1), K. Neubert (2), L. La Rocca (2), S. Runge (1), B. Schulte, N. Schulte. - Schiedsrichter: T. Lückenhaus / T. Ehlert.
Torfolge: 0:1 (9./Penalty) M. Wichardt, 0:2 (10.) F. Neubert, 0:3 (13.) M. Wichardt, 0:4 (15.) S. Runge, 0:5 (22.) K. Neubert, 1:5 (22.) B. Brandt, 1:6 (27.) M. Wichardt, 1:7 (28.) K. Neubert, 1:8 (28.) L. La Rocca, 1:9 (32.) M. Wichardt, 2:9 (33./Direkter) B. Brandt, 2:10 (39.) L. La Rocca. - Zeitstrafen: Cronenberg 0 min – Iserlohn 2 min (L. La Rocca/33.) - Teamfouls: Cronenberg 4 – Iserlohn 4.
DM-Final-Four, Halbfinale: ERG Iserlohn - TuS Düsseldorf-Nord 8:0 (5:0)
Maren Wichardt (1.) und Franziska Neubert (2.) steckten in der Neuauflage des Vorjahresfinals schnell die Claims zugunsten des Titelverteidigers aus Iserlohn ab. Fortan rannte Düsseldorf, ohnehin nur mit einem Minikader angereist, verzweifelt einem Rückstand hinterher, der sich letztlich als nicht einholbar entpuppte. Die ERG-Abwehr war sattelfest, dazu kam eine erbarmungslose Effizienz im Abschluss der Gastgeberinnen. So hatten Maren Wichardt (7./10.) und Laura La Rocca schon vor der Pause den Finaleinzug praktisch in trockene Tücher gebracht.
Im zweiten Durchgang hielt der TuS weiterhin nach Kräften dagegen, doch die schwanden personell bedingt zunehmend. Die weiteren Tore von Katharina Neubert (23./26.) und Svenja Runge (32.) waren die ebenso logische wie bittere Konsequenz.
ERG Iserlohn: M. Kirmse; S. Pothöfer, M. Wichardt (3), F. Neubert (1), K. Neubert (2), L. La Rocca (1), S. Runge (1), B. Schulte, N. Schulte.- TuS Düsseldorf-Nord: M. van der Fels, M. Rybarczyk; D. Paczia, C. Baltes, L. Hansel, J. Delgado, R. Schulz. - Schiedsrichter: T. Lückenhaus / S. Häger.
Torfolge: 1:0 (1.) M. Wichardt. 2:0 (2.) F. Neubert, 3:0 (7.) M. Wichardt, 4:0 (10.) M. Wichardt, 5:0 (14.) L. La Rocca, 6:0 (23.) K. Neubert, 7:0 (26.) K. Neubert, 8:0 (32.) S. Runge. - Zeitstrafen: Iserlohn 0 min – Düsseldorf 0 min - Teamfouls: Iserlohn 4 – Düsseldorf 3.
Autor:Tim Graumann aus Iserlohn |
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