Eishockey: War der Stoß so schlimm?
Roosters-Coach Uli Liebsch war sichtlich erleichtert, dass die Partie mit 6:2 (0:0, 1:1, 5:1) einen erfolgreichen Ausgang genommen hatte.
„Im zweiten Drittel hat uns Danny aus den Birken mit sehr guten Paraden im Spiel gehalten. Das waren die Schlüsselszenen des Spieles“, analysierte Liebsch, der ein dickes Lob für Daniel Oppolzer übrig hatte. „Der Bursche hat mir neben Cam Paddock und Shane Joseph richtig gut gefallen.“
Liebsch lobte die kämpferische Gesamteinstellung seines Teams und die „hervorragende Moral.“ - Liebsch weiter: „Ingolstadt war ein anderes Kaliber als Düsseldorf. Normalerweise ist Ingolstadt ein Kandidat für die ersten drei Plätze.“ Mit den Fans im Rücken hatte aber letztlich auch der Top-Favorit in Iserlohn keine Chance. Das äußerste sich auch in Undiszipliniertheiten, die Gäste-Trainer Greg Thomson kritisierte: „Die Strafbank ist kein Ort, wo man Spiele gewinnt.“ Mit einer Strafanzeige im Gepäck fährt Ingolstadts Kapitan Tyler Bouck nach Hause. Er war nach einer berechtigten Matchstrafe außerhalb des Eises ausgerastet und hatte einen Fan „geschlagen“, der danach Brustprellungen beklagte und eine Anzeige erstattete. Den Roosters soll es egal sein. Heute steht die schwere Auswärtspartie ab 18.30 Uhr in Straubing an. Bereits kurz nach dem 6:2-Erfolg vor leider nur 3005 Zuschauern begannen die Vorbereitungen. Der eine oder andere Spieler kühlte die frischen Blessuren. „Ich gehe aber davon aus, dass alle in Straubing auflaufen werden“, blickte Uli Liebsch auf das zweite Auswärtsspiel.
PS: Meine Recherchen direkt nach Spielschluss haben zwar die Bestätigung gebracht, dass Strafanzeige wegen Körperverletztung gegen Tyler Bouck gestellt worden ist, aber ob der Stoß des Ingolstädter Kapitäns gegen den Iserlohner Fan, der dem Gästespieler den runtergefallenen Helm wiedergeben wollte, auch so heftig war, muss angezweifelt werden. Von offizieller Seite wird mitgeteilt, dass der Fan "offenbar Brustprellungen vorweisen" soll.
Fakt ist zudem, dass die Ingolstädter unter Ordnerschutz bis 23 Uhr ihren Bus beladen und das Gelände der Eissporthalle auch unter Polizeischutz verlassen haben.
Ich habe eine Ingolstädter Manschaft noch nie so unsportlich am Seilersee erlebt, habe aber auch mal wieder wie weitere 3000 Fans erleben "dürfen", wie ein Schiedsrichter ein Spiel wirklich verpfeifen kann. Roland Aumüller hat am Freitag sich und nicht das Spiel in den Vordergrund gestellt. Schade. Er entfachte unschöne Emotionen, die in den ersten knapp 40 Minuten nicht anzutreffen waren. Ob der anwesende Spielbeobachter und Ex-Schiedsrichter Ralph Dimmers eine andere Sichtweise als die des von ihm zu beobachtenden Schiedsrichters hatte, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
Ach ja, das Eis war auch mal wieder schlimm, besonders im ersten Drittel. "Da kann die Leitung der Eissporthalle nichts zu", so Manager Karsten Mende, "es begann zu regnen und es wurde wärmer. Würde eine Entlüftungsanlage installiert sein, hätten wir die Probleme des schlechten Eises nicht."
STADTSPIEGEL-Fotograf Björn Braun hat viele tolle Fotos erstellt, die er in der Bildergalerie des lokalkompass abgespeichert hat und die ich empfehle.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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