Eishockey: Abgänge beim DNL-Team der Young Roosters
Als Aufsteiger im ersten Jahr gleich das Play-off-Viertelfinale zu erreichen, das ist aller Ehren wert. Deshalb fällt das Fazit von Trainer Christian Hommel auch sehr positiv aus - wenn, ja wenn da nicht die Riesenchance gewesen wäre, dass die Young Roosters sogar das Finalturnier hätten erreichen können.
Geschrieben von André Günther
„Die Saison war überaus erfolgreich - das auf jeden Fall“, macht der DNL-Coach der Young Roosters deutlich. „Wir alle können auf das Erreichte stolz sein und vor allem, wie die Spieler individuell, aber auch die Mannschaft im gesamten, die Dinge umgesetzt haben, die von uns vorgegeben wurden. Das hat echt Spaß gemacht.“ Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings auch bei Christian Hommel hängen, denn im Viertelfinale gegen die Düsseldorfer EG wäre nach dem Heimsieg sogar die große Überraschung drin gewesen. „Es hat nicht viel gefehlt. Die Jungs haben das gut gemacht. Letztendlich haben Kleinigkeiten die Serie entschieden. Düsseldorf ist verdient weitergekommen, weil sie den Tick gradliniger gespielt haben und mehr Geduld hatten. Deshalb bin ich über die verpasste Chance ein wenig traurig, aber keinesfalls enttäuscht.“
Im Rückblick sieht Christian Hommel die Stärken seiner Truppe gerade in der homogenen Zusammenstellung: „Wir hatten da auch ein wenig Glück. Zu den guten Altjahrgängen kamen Spieler aus der herausragenden Schülermannschaft mit einer außergewöhnlichen Qualität dazu. In der Hinrunde hatten wir noch einige Schwierigkeiten mit der Umstellung, aber die jungen Spieler haben sich schnell in der DNL akklimatisiert und am Ende war es ein richtig guter Mix aus Jung und Alt mit der nötigen Tiefe im Kader.“ Nach der Deutschen Meisterschaft mit den Schülern feiert der Coach mit dem Einzug in das Viertelfinale seiner DNL-Mannschaft bereits den zweiten Erfolg seiner noch jungen Trainerlaufbahn. „Was der gesamte Verein in den letzten zwei Jahren erreicht hat, ist kurz gesagt der Wahnsinn. Damit hatten sicherlich nur die wenigsten gerechnet, und deshalb können alle Verantwortlichen stolz darauf sein, was sich hier gerade entwickelt.
Allerdings scheint die Aufgabe im kommenden Jahr nicht einfacher zu werden, ganz im Gegenteil. Viele Spieler werden den Verein verlassen und somit wird es in der DNL-Mannschaft einen großen Umbruch geben. Marc Fleischer, Josef Schäfer, Simon Tambosi, Thomas Verhorst und Thomas Lichnovsky werden das Team aus Altersgründen verlassen. Wohin sie der Weg führt, ist noch ungewiss, aber Christian Hommel hat eine böse Vorahnung: „Die enden sehr wahrscheinlich in der traurigen Gegenwart des deutschen Eishockeys.“ Soll heißen, dass viele sogar Probleme haben werden, auf Anhieb einen Platz in einem Oberligateam zu bekommen. Darüber hinaus suchen einige Akteure neue Herausforderungen. Louis Brune und Tim Fleischer wechseln zum Meister Adler Mannheim, Daniel Wirt nach Salzburg und Nikita Alexandrov ebenfalls ins Ausland. „Es gibt einen großen Schnitt. Wir müssen jetzt einen Zwei-, Drei-Jahresplan aufstellen und längerfristig unsere Zeile setzen. Im Moment sehe ich erst wieder in drei bis vier Jahren Ausnahmetalente in das DNL-Team nachrücken. Es gibt da einige gute in der Knabenmannschaft, die Hoffnung machen.“
Auch wenn viele Leistungsträger den Verein verlassen, bleibt der Stamm von etwa 15 Spielern in der kommenden Saison bestehen. Hinzu kommen rund fünf Akteure aus der Schülermannschaft. Der Rest wird durch zwei bis drei Spieler aus dem Tryout-Camp und Neuzugängen von anderen Vereinen aufgefüllt werden. „Es wird sicherlich keine einfache Saison werden. Unser Team wird voraussichtlich technisch nicht so versiert sein, aber ich bin der festen Überzeugung, dass die kommende Mannschaft hart arbeiten und marschieren wird. Unser Ziel bleibt es, wieder um die Play-offs mitzuspielen“, gibt sich Christian Hommel trotz der bevorstehenden Fluktuation zuversichtlich.
Autor:Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn |
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