Dirk Iwanowski erbost über Schiedsrichter-Aussage


1. Bundesliga, 6. Spiel: TuS Düsseldorf-Nord - ERG Iserlohn 4:4 (1:2)

(tg) „Schiedsrichter Daniel Loewe hat mit seinem Fehlurteil eine Minute vor Schluss das Spiel entschieden“, machte ERGI-Trainer Dirk Iwanowski aus seinem Herzen keine Mördergrube und sprach deutlich aus, was er dachte. Noch mehr als die Fehlentscheidung unmittelbar vor dem 4:4 brachte ihn aber in Rage, was der angesprochene Unparteiische aus Cronenberg dann nach dem Abpfiff für viele in der Rollsporthalle Unterrath deutlich hörbar von sich gab: „Das 4:4 ist ein sehr gutes Ergebnis für den RSC Cronenberg!“


Ungeachtet der Sprengkraft dieser Aussage - ein Stück weit müssen sich die Iserlohner den Schuh der verlorenen Punkte aber auch selbst anziehen. Schließlich sind zwei Tore Vorsprung auch im Rollhockey nicht wenig, wenn auch keineswegs ein komfortabler Vorsprung. Eine 4:2-Führung 120 Sekunden vor dem Ende sollte allerdings reichen. Und wenn dann auch noch in der 49. Minute ein Direkter an den Pfosten geht...

Da führte die ERGI aber noch 4:3 und hatte auch das Heft fest in der Hand. Bis zu der Situation, die nicht nur bei Dirk Iwanowski die Zornesröte ins Gesicht steigen ließ. Was war passiert: Sergio Pereira hatte in der eigenen Hälfte den Ball erobert und schnell auf Carlos Nunez weitergeleitet. Dessen Konteransatz wurde durch ein rüdes Foul unterbunden, parallel dazu ertönte ein Pfiff von Daniel Loewe, der unmittelbar neben der Aktion stand. „Doch statt einer blauen Karte gegen den Düsseldorfer zeigte er Freistoß für den TuS an“, rekapitulierte der Iserlohner Coach die für ihn unglaubliche Entscheidung. Während die Iserlohner noch mit dem Urteil - Passgeber Sergio Pereira sollte vor dem Foul an Carlos Nunez einen unerlaubten Block gestellt haben (!?) - haderten, führten die Hausherren den Freistoß schnell aus, spielten somit Daniel Kutscha frei, der zum 4:4 einnetzte.

Unter dem Strich war das Remis ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis, denn die Partie war von Beginn an ausgeglichen und bot den 120 Zuschauern gute Unterhaltung. Im Mittelpunkt standen immer wieder die beiden Schlussmänner Jan Kutscha (TuS) und Patrick Glowka (ERG), die mit tollen Paraden aber den Großteil der gegnerischen Chancen zunichtemachten. Als Erstes musste dann der Iserlohner Keeper hinter sich greifen. Als Tobias Paczia sträflich frei zum Schuss kam (6.). Doch nur drei Minuten später war der Spielstand wieder egalisiert, Sergio Pereira hatte eine schöne Offensivkombination mit dem 1:1 gekrönt.

Nachdem Daniel Kutscha für Düsseldorf einen Direkten (17./Blau gegen Carlos Nunez) verschossen hatte, sah es ganz danach aussah, als ob es mit dem leistungsgerechten Remis in die Pause gehen würde. Doch noch einmal trat Carlos Nunez in Erscheinung, dieses Mal als Torschütze, sodass die Iserlohner zum Seitenwechsel einen kleinen Vorteil besaßen (25.). Und diesen bauten sie rasch nach Wiederbeginn weiter aus, wieder war es Carlos Nunez, der goldrichtig stand und die Kugel nahezu unbedrängt über die Linie drückte (34.).

Aber die Düsseldorfer zeigten sich wenig beeindruckt, wollten ihren Vorsprung in der Tabelle vor den Sauerländern unbedingt wahren – und zeigten die passende Reaktion. Allen voran nahm nun Daniel Kutscha das Heft beim TuS in die Hand und untermauerte seine Führungsrolle mit dem 2:3 (37.).

Der Anschluss hatte jedoch nur zwei Minuten Bestand, Sergio Pereira stellte schnell den alten Abstand wieder her. Und diesen verteidigten die Iserlohner nun mit Mann und Maus, wobei ihnen - da nur mit vier Feldspielern (die angeschlagenen Jorge Fonseca und Timon Henke hatten nur sporadische Kurzeinsätze, Niklas Kost saß seine Premiere komplett auf der Bank ab) agierend - zunehmend die Kräfte schwanden. Und dann kam auch noch Pech dazu. Erst fälschte Kai Milewski einen Schuss von Daniel Kutscha unglücklich ins eigene Tor ab (48.). Dann scheiterte Andre Costa per Direktem nach 10. TuS-Teamfoul erst an Jan Kutscha, sein Nachschuss traf den Querbalken. Und schließlich gesellte sich auch noch einer der beiden Unparteiischen gegen die Sauerländer...

TuS Düsseldorf-Nord: J. Kutscha, L. Brandt; A. Beckmann, A. Pons Masbernat, T. Paczia (1), L. Broich, C. Gatermann, T. Abdalla, D. Kutscha (3), A. Paczia. - ERG Iserlohn: P. Glowka, R. Kaas; C. Nunez (2), A. Costa, K. Milewski, N. Kost, J. Fonseca, S. Pereira (2), T. Henke. - Schiedsrichter: D. Loewe / A. Feiteira.

Torfolge: 1:0 (6.) T. Paczia, 1:1 (9.) S. Pereira, 1:2 (25.) C. Nunez, 1:3 (34.) C. Nunez, 2:3 (37.) D. Kutscha, 2:4 (39.) S. Pereira, 3:4 (48.) D. Kutscha, 4:4 (49.) D. Kutscha. - Zeitstrafen: Düsseldorf 2 min (D. Kutscha/29.) – Iserlohn 4 min (C. Nunez/17 – K. Milewski/50.). - Teamfouls: Düsseldorf 11 – Iserlohn 5.

Autor:

Tim Graumann aus Iserlohn

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