Dirk Iwanowski: „Dieses Spiel für uns kam zu früh!“


CERS-Cup, 1. Runde - Hinspiel: ERG Iserlohn - SA Merignac 5:8 (1:4)

(tg) Der Spielplan wollte es so: Bereits im zweiten Match der neuen Saison ging es für die ERGI im CERS-Cup gegen den französischen Club SA Merignac ums Ganze. „Dieses Spiel kam für uns zu früh“, war sich ERGI-Coach Dirk Iwanowski nicht erst nach dem Abpfiff sicher. Es fehlte schlichtweg die nötige Praxis, um gegen die Südfranzosen, die in ihrer Liga schon fünf Runden absolviert hatten, zu bestehen. Allerdings stellte Iwanowski auch eigene Schwächen fest: „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht.“


Das eine (keine Praxis) führte letztlich zum anderen: den Fehlern. So oft wie der Ball an der Mittellinie vertän-delt wurde, sieht man es bei der ERGI sonst nur selten. In der Abwehr vor CERS-Cup-Debütant Roman Kaas, der im Tor seine Sache sehr gut machte, fehlte die nötige Feinjustierung und vorne lange Zeit die gewohnte Zielstrebigkeit. Alles in allem summierte sich dies zu einer schlechten Ausgangslage vor dem Rückspiel am 1. November in der Nähe von Bordeaux.

Dabei hatte es für die Sauerländer gut begonnen, denn sie setzten durch Kai Milewski (1.) und Andre Costa (5.) die ersten Akzente und kamen schließlich zur 1:0-Führung. Sergio Pereira hatte mustergültig auf Jorge Fonseca quergelegt, der treffsicher ins lange Eck schoss (5.). Aber offensichtlich hatten die Gäste bis dato mit angezogener Handbremse gespielt, denn fortan legten sie gleich zwei Gänge zu – und hängten die Hausherren somit schnell ab.

Sylvain Lesca drehte binnen zwei Minuten die Partie, sein Bruder Oliver Lesca ließ im weiteren Verlauf danach das 3:1 folgen (15.). Die Iserlohner hatten zu diesem Zeitpunkt kein Mittel parat, um die nun wie aus einem Guss agierenden SAM-Akteure wirkungsvoll zu bremsen. Symptomatisch das 4:1, bei dem Sylvain Lesca hinter dem ERG-Tor nicht attackiert wurde, er sich den Ball in Ruhe hochlupfen konnte und per Bauerntrick abschloss (23.).

Dass es vor der Pause nicht noch schlimmer gekommen war, lag letztlich an Roman Kaas, der im Sommer immerhin noch für den TSV Ansbach in der 2. Liga Süd aktiv war und teils bravourös hielt. Den dicksten Applaus verdiente er sich, als er in der 24. Minute erst einen Direkten gegen Sylvain Lesca abwehrte und bei der nötige Wiederholung dann auch Alexandre Silva den Nerv raubte.

In der Pause schien ERGI-Coach Dirk Iwanowski die passenden Worte gefunden zu haben, denn die Hausherren kamen wie verwandelt zurück aufs Feld. Und als Andre Costa umgehend das 2:4 gelang, waren die Sauerländer endlich im Spiel. Einzig: In der Defensive haperte es immer mal wieder, was die Franzosen durch Remi Hourcq im Doppelpack eiskalt ausnutzten (27./29.). Der mit dem Anschluss erwirkte psychologische Vorteil war also sofort wieder weg...

Allerdings hatten die Iserlohner den Schalter umgelegt, waren in der Offensive nun ebenbürtig und untermau-erten dies auch durch weitere Tore. Als Kai Milewski (37.) und Sergio Pereira (39.) sich gegenseitig auflegten und so auf 4:6 verkürzten, war endlich Feuer unter dem Dach der Hemberghalle – und Merignac wirkte sicht-lich beeindruckt. Wären da nur nicht diese vielen kleinen Fehler gewesen, die Partie hätte noch eine ganz andere Richtung nehmen können. So aber sorgte ein erneuter Abwehrpatzer schon kurz darauf dafür, dass Sylvain Lesca den Abstand wieder vergrößern konnte (40.).

Per Penalty legte Remi Hourcq eine weitere Minute später nach und sorgte somit wieder für hängende Köpfe bei den Iserlohnern Fans. Denn die sieben Waldstädter auf dem Feld gaben nicht auf, wollten sich für das Rückspiel in 14 Tagen noch eine bessere Ausgangslage verschaffen. Immer wieder stürmten sie an, fanden in Loic Chibois aber einen guten SAM-Schlussmann, wobei es auch an der nötigen Genauigkeit beim letzten Pass haperte. Mehr als das 5:8 durch Sebastian Glowka gelang jedoch trotz bester Gelegenheiten nicht, auch weil Andre Costa einen Direkten an den Pfosten setzte (44.) und die folgende Überzahl zu unsortiert vorgetragen wurde. Immerhin blieben die Gäste nun aber ihrerseits erfolglos im Abschluss.

ERG Iserlohn: R. Kaas, M. Sittler; C. Nunez, A. Costa (1), K. Milewski (1), S. Glowka (1), C. Hegener, J. Fonseca (1), S. Pereira (1), T. Henke. - SA Merignac: L. Chibois, T. Laboyrie; A. Silva, R. Hourcq (3), R, Herman, O. Lesca (1), S. Lesca (4), G. Lesca, M. Marchand. - Schiedsrichter: R. Eggimann / S. Jordi (Schweiz).

Torfolge: 1:0 (5.) J. Fonseca, 1:1 (6.) S. Lesca, 1:2 (7.) S. Lesca, 1:3 (15.) O. Lesca, 1:4 (23.) S. Lesca, 2:4 (26.) A. Costa, 2:5 (27.) R. Hourcq, 2:6 (29.) R. Hourcq, 3:6 (37.) K. Milewski, 4:6 (39.) S. Pereira, 4:7 (40.) S. Lesca, 4:8 (41./Penalty) R. Hourcq, 5:8 (42.) S. Glowka. - Zeitstrafen: Iserlohn 2 min (S. Pereira/24.) – Merig-nac 2 min (S. Lesca/44.) - Teamfouls: Iserlohn 8 - Merignac 6

Autor:

Tim Graumann aus Iserlohn

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