Der Wechsel zur Defensive gab den Ausschlag
Ein Systemwechsel kurz vor dem 5:2-Auswärtserfolg am 28. Dezember in Mannheim, das vorher vier Spiele unbesiegt war, ist für Jari Pasanen der Schlüssel für die sich danach anschließende Erfolgsserie.
„Wir haben bis Mitte Dezember immer ein sehr typisch kanadisch geprägtes Eishockey mit sehr viel Forechecking gespielt“, erläutert Pasanen, der als Co-Trainer mit Doug Mason arbeitete und nach dessen Entlassung die Verantwortung an der Roosters-Bande übernahm, „wir haben aber dabei gegen starke Mannschaften immer schlecht ausgesehen.“
Auf der Rückfahrt nach der 1:6-Pleite in Hamburg am zweiten Weihnachtstag stand für ihn fest, „dass wir zukünftig auf die Defensive setzen müssen.“ - „Wir haben dies dann nur einmal trainiert, bevor wir gegen Mannheim spielten. Ich wusste auch nicht, wie mein nordamerikanisch ausgerichtetes Team dies sehen würde.“
Der Erfolg in Mannheim und die bis heute anhaltende Erfolgsserie unterstreicht, „dass die Umstellung richtig war.“
Das Forechecking minimiert
Pasanen weiter: „Ich habe zudem mit Jamie Bartman einen Experten als Co-Trainer bekommen, der einen sehr guten Job macht. Er ist schwerpunktmäßig für die Verteidigerarbeit zuständig.“
Was hat er Ende Dezember denn nachhaltig geändert? „Wir haben in der Tat unser Forechecking minimiert und begonnen, in der neutralen Zone mit fünf Leuten zu verteidigen, so dass wir den Angriff des Gegners verlangsamen. Es ist uns durch unsere Umstellung auch möglich, unser Tor mit allen Spielern zu verteidigen.“ Die Folge ist schnell erklärt: „Der Gegner bekommt kaum die von der Bande zurückspringenden Pucks und erhält kaum noch eine Möglichkeit, im direkten Umfeld des Tores (der Slot) in Position zu kommen.“ Pasanen ergänzt: „Dadurch sind immer zwei Spieler von uns in der Nähe der Scheibe.“
Weniger Individual-Fehler
Mit diesen Maßnahmen hat das Trainer-Duo denn auch die individuellen Fehler minimiert. Den Torhütern ist die Umstellung auch entgegengekommen. „Die haben“, stellt Pasanen fest, „danach beide sehr, sehr gut gespielt.“
Welch‘ guter Cahrakter in der Mannschaft existiert, macht Pasanen deutlich, wenn er von der Verletzung von Mike York und Michael Wolf spricht. „Zwei Leistungsträger sind ausgefallen. Aber alle Spieler haben umgehend mehr Verantwortung übernommen. Der Zusammenhalt stimmte und das ist so geblieben.“
Er genießt den Augenblick und denkt „noch nicht so intensiv an den Sommer und die neue Saison.“
Zunächst gilt es, sich auf drei Mannschaften als mögliche Gegner der ersten Play-Off-Runde vorzubereiten (Stand Dienstagmorgen). „Wir werden die Videos für Berlin, München und Ingolstadt schneiden. Das bedeutet gut zehn Stunden Arbeit für jeden von uns beiden.“ Begonnen hatten sie damit am Mittwochmittag. Vollendet werden die Werke auf der Busfahrt nach Straubing, die am Donnerstag nach dem Training beginnt.
Das Trainer-Duo Pasanen/ Bartman bleibt
Änderungen wird das Roosters-Trainer-Duo nicht vornehmen. „Warum auch!!“
Pasanen: „Wichtig wird in den Play-Offs sein, dass die Defensive gut steht, dass wir Disziplin zeigen und dass unsere Torhüter gut halten.“
Für den Chronisten ist noch die wichtige Mittwoch-Meldung der Roosters festzuhalten: Jari Pasanen, dessen Lieblingsverein in Finnland das Team von Saipa Lapeenranta ist, und Jamie Bartman werden in der Saison 2014/15 wieder verantwortlich die Trainerarbeit leiten.
Schön zu wissen.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.