Bernd Haake: Meister und Nationaltrainer
Bernd Haake war sechs Jahre Co-Trainer bei den Iserlohn Roosters. Er hat danach einen Drei-Jahres-Vertrag als Nationaltrainer in Litauen unterschrieben. Haake hat sich die beiden letzten Hauptrundenspiele der Roosters angesehen und dabei versprochen, einen Bericht samt Foto zu mailen. Er hat Wort gehalten. Hier ist sein Bericht aus Litauen.
„Ich stehe in der Vorbereitung auf die B-WM in Donetsk im April. Kürzlich war ich in Astana und habe zwei Spiele gesehen. Dort sind drei Spieler von mir, allerdings sind die jetzt noch in den Playoffs und es fraglich, ob sie kommen. Astana war ein Erlebnis, 1 Million Einwohner, vor ca. 10 Jahren aus dem Boden gestampft, mitten in der Steppe. Es gibt jede Menge neue Sportarenen, z. B. ein Velodrom oder eine Eisschnelllaufhalle für fast 10.000 Zuschauer mit zwei Hockeyflächen in der Mitte.
2018 findet dort die EXPO statt. Dafür wird eine neue „grüne“ Stadt für 200. 000 Leute gebaut.
Es wird viel für den Sport gemacht. Ein Eishockeyinternat mit eigener Eishalle gibt es schon. Dort ist von morgens bis abends Training. Die Kinder tragen alle Schuluniformen.
Wer eine Zigarettenkippe oder eine Flasche aus dem Auto wirft, wird mit zehn Tagen Gefängnis bestraft. Die Stadt ist so sauber! Der Winter dauert allerdings bis ca. Mitte April. Es gibt dort Shopping-Center, davon können wir in Deutschland nur träumen, Oberhausen ist nichts dagegen. Zu kaufen gibt es alles, z.B. adidas oder Puma, nur etwas teurer als bei uns.
Ich habe eine Einladung vom Verband bekommen, um dort einen Trainerlehrgang und eine Eishockeyschule zu leiten. Sicher sehr interessant. Die brauchen auch mal was anderes als eine russische Schule. So ein Mix ist für Osteuropa sehr wichtig.
Am Wochenende ist hier bei mir im Stadion in Elektrenai das „Final4“ Turnier um die litauische Meisterschaft, ich trainiere die Mannschaft jetzt seit zwei Wochen, mal sehen. Das wäre noch was: Meister in Litauen.
Ich bin natürlich immer noch am Geschehen bei den Roosters interessiert. Facebook war ja voll mit Robert-Hock-Anmerkungen.
Wenn ich mal mein persönliche „Starting Six“ benennen sollte, hätten die folgendes Aussehen:
Im Tor Karl Friesen (Nationalmannschaft), in der Verteidigung Harry Kreis (Nati-Team), Mirko Lüdemann (Köln), im Sturm Michael Wolf, Robert Hock (beide Roosters) und Bruno Zarillo (KEC).
Alle Spieler waren in meiner Karriere bei mir in der Mannschaft aktiv.
Ich sitze in Litauen im Hotelzimmer und schaue regelmäßig DEL übers Internet. Noch nie gab es so viele Spiele frei zu sehen, Jetzt braucht ja wirklich niemand zu jammern.
Es gibt hier vier Eisbahnen, die zwölf Monate geöffnet haben.
Abschließend noch ein paar Anmerkungen zur B-WM. Die findet in der B II Gruppe in Donetsk im April statt. Neben der Ukraine sind dort die Gegner Rumänien, Polen, Estland und auch Holland (dort spielt Steve Mason, der Sohn des Roosters-Trainers). Vielleicht sehe ich Doug ja auch dort.“
Bernd Haake ist jetzt auch litauischer Meistertrainer
Was Bernd Haake in den vergangenen sechs Jahren als Co-Trainer bei den Iserlohn Roosters verwehrt geblieben ist, schaffte Bernd Haake nun in Litauen. Mit Energia Elekrenai schaffte der 66-jährige Bielefelder in seiner ersten Litauen-Saison die Eishockey-Meisterschaft. Da der Pokal dem der nordamerikanischen Profiliga NHL ähnelt, nennt Haake ihn auch den „Stanley Cup von Litauen“. Der „Pott“ hat übrigens einen Materialwert von 10000 Euro.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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