Armloser Kanadier faszinierte Eishockey-Spieler
Beim Hoppe-Cup in Füssen, an dem die HCT Rebels aus Iserlohn erstmals teilnahmen und einen sehr guten achten Platz unter 30 Mannschaften bgelegten, spielte auch der Kanadier Dave gilham mit. Seine Geschichte hat André Günther niedergeschrieben.
Eigentlich ist Dave Gillham ein ganz normaler Mann. Er ist 52 Jahre alt und kommt aus Barrie, einem Ort in Ontario in Kanada. Schon in seiner Jugend galt seine Leidenschaft dem Eishockey. Als junger Erwachsener spielte er in diversen Ligen, unter anderem einer Art Berufssportliga mit seinen Kumpels von der Arbeit. Das ist für einen Kanadier alles andere als außergewöhnlich.
Nach Arbeitsunfall beide Arme verloren
Dann aber kam der Tag vor zehn Jahren, der komplett sein Leben veränderte. Nach einem Elektrounfall auf der Arbeit mussten ihm beide Arme ab der Schulter amputiert werden. Doch schon kurz nachdem er im Krankenhaus wieder erwachte, war sein größter Wunsch, wieder auf dem Eis zu stehen. Fünf Jahre lang quälte er sich in der Reha, ging Inlineskaten, um das Gleichgewicht wieder zu finden. Es folgte dann der große Tag, als er zum ersten Mal ohne Arme mit seiner alten Eishockeymannschaft trainierte. „Ich hab‘ mich dann entschlossen, in der Abwehr zu spielen“, grinst Gillham schelmisch, der zuvor ein Stürmer mit großen Scorerqualitäten war.
Vollwertiges Mitglied in einer kanadischen Hobbymannschaft
Seitdem ist er wahrscheinlich der einzige Eishockeyspieler ohne Arme, der ein volles Mitglied in einer nicht behinderten Mannschaft ist. Beim Hoppe Hobby Cup in Füssen, brachte er die Gegner und die Zuschauer ins Staunen, so etwas hatte hier noch keiner gesehen. „Das Schwierigste ist, die Balance zu halten. Da ich den Nachteil gegenüber den anderen habe, auch noch keinen Schläger zu besitzen, versuche ich die Schüsse zu blocken und meinen Körper einzusetzen. Ich passe den Puck, indem ich ihn mit dem Schlittschuh kicke. Ohne die Unterstützung meiner Mannschaft ginge das aber nicht. Sie sind unglaublich und einfach wundervoll.“
Menschen mit Handicap Mut machen
Genau wie er selbst, der aus zwei Gründen diesen Schritt zurück ins Eishockey gewagt hat. „Erstens, ich liebe den Sport. Zweitens, möchte ich allen Menschen, die gehandicapt sind, Mut machen und ihnen zeigen, dass sie alles schaffen können, wenn sie den nötigen Ehrgeiz haben.“ Sein Traum vom Turniersieg in Füssen war im Übrigen erst im Finale ausgeträumt. Dort verlor das Team aus Barrie gegen Namestovo aus der Slowakei. Gewonnen hatte Dave Gillham trotzdem und zwar den Respekt aller Spieler bei dem Turnier.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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