Iserlohn: Luftschutzstollen unter der Stadt
Zuflucht für 2.000 Schutzsuchende

Durch den Luftschutzstollen Altstadt in Iserlohn finden regelmäßig öffentliche Führungen statt. Archivfoto: Stadt Iserlohn
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Gibt es genug Luftschutzbunker für alle Bürger? - Diese Frage beschäftigt spätestens seit Beginn des aktuellen Ukraine-Krieges viele Menschen. In Iserlohn gibt es beispielsweise noch einen Luftschutzstollen aus dem Zweiten Weltkrieg unter der Obersten Stadtkirche.

Plan Stollen im Stadtmuseum. Archivfoto: Detlef Albrecht
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Mit einer ursprünglich geplanten Länge von 500 bis 550 Metern sollte der Schutzraum rund 6.600 Menschen aufnehmen können. Bis Kriegsende im Jahre 1945 war lediglich eine Stollenlänge von zirka 200 Metern erreicht, die etwa 2.000 Schutzsuchenden eine Zuflucht vor den immer stärker werdenden Luftangriffen bot.

Seit dem Jahre 2004 kann der ehemalige Luftschutzstollen nun, im Rahmen interessanter Führungen, wieder betreten werden. Als Schutzmaßnahme ist dabei das Tragen eines Helms erforderlich.

Fotos (2): Pastoralverbund Iserlohn

Und diese Führungen waren vor dem 24. Februar (Tag des Angriffs auf die Ukraine) immer gut besucht, auch dieser Tage:
Beim letzten Mal kamen beispielsweise 18 Eltern mit deren Kindern, die sich anschließend an der Feuertonne am Forum noch trafen, um in Worte zu fassen, was sie soeben empfunden hatten.
Anna (11): „Es waren zwar keine Sirene zu hören, aber im Luftschutzkeller kann ich mir diese Notsituation schon besser vorstellen. Das Wort "Frieden" hat jetzt eine besonders wichtige Bedeutung für mich."
Leo: (12): „Die Besichtigung des Luftschutzbunkers war sehr lehrreich.“
Abigail (13): „Die Bunkerführung war sehr interessant und etwas bedrückend, vor allem wegen der aktuellen Situation in Russland und der Ukraine. Es war interessant, wie es in einem Bunker aussieht und wie es früher dort war. Ich habe es mir etwas anders vorgestellt und gedacht, es gebe richtige Räume und Toiletten. Ich habe starke Angst im Bunker bekommen, dass der Krieg zu uns zurückkommen wird und wir in einen Bunker müssen. Mein Herz raste und mir wurde schwindelig. Deshalb musste ich irgendwann raus gehen.“

Flora: (11): „Man kann sich nun besser vorstellen, wie sich die Menschen in Not fühlen. Der Austausch vor der Kirche war sehr familiär und herzlich organisiert. Als Zeichen für den Frieden waren weiße Luftballons da, die dann als Botschaft in die Luft gestiegen sind."

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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