Selbsthilfegruppe für Online- und Medienabhängigkeit - S@M

Onlinesex bzw. Cybersex - was ist das eigentlich?

Es gibt völlig verschiedene Ausprägungen von Onlinesex. Im weitesten Sinne versteht man darunter sämtliche verbale und visuelle Formen der Erotik über das Internet, meist mit dem Zweck der Selbstbefriedigung.
Dabei gibt es interaktive Spielarten, die vom Austausch mit einem realen Partner leben: Chatten, Mailen, Internet-Telefonie oder mit Hilfe einer Webcam. Bei anderen Formen bleibt der Onlinesexsüchtige alleine und erregt sich durch Bilder, Filme, Comics.
Die Gefahr ist, von dieser Form der Selbstbefriedigung immer mehr haben zu wollen und somit davon abhängig (onlinesexsüchtig) zu werden. Onlinesexsucht ist eine zwanghafte Internetnutzung, die Abhängigkeit vom Interner zur Befriedigung oder Beruhigung des Sexualtriebs. Schließlich erscheint Onlinesex den Betroffenen weitaus problemloser und unkomplizierter als realer Sex mit realen Partner/innen. Schlimmer noch, sie denken gar nicht erst darüber nach, ob es überhaupt einen Unterschied gibt.
Über die Interaktivität im Internet erleben einige Menschen, dass ihre Sex- und Erotik-Sehnsüchte, Wünsche und Ängste laufend gespiegelt und bestätigt werden. Es kann auch vorkommen, dass verschiedene Vorlieben oder Wünsche nach realen Erlebnissen erst geweckt werden. Wir sollten wahrnehmen, dass wir bei einer Onlinesexsucht von einer ernst zunehmenden Suchtkrankheit sprechen, nicht etwa von einem "altbekannten" Seitensprung. Es spielen auch oft biologische Hintergründe eine Rolle, in erster Linie meinen wir hier die Ausschüttung von Dopamin. Dopamin generiert Glücksgefühle und gilt als körpereigenes Belohnungssystem. Es entsteht immer wieder der Wunsch nach mehr und noch mehr, bis der Betroffene schließlich keine Kontrolle mehr über sein Handeln hat. Die Dopamin-Ausschüttung sollte nicht unterschätzt werden, sie funkioniert so wie bei den stoffgebundenen Süchten.Ein Onlinesexsüchtiger ist vergleichbar mit einem Alkoholiker, nur dass es sich hier um eine "mentale Sucht" handelt, vergleichbar mit der Glückspielsucht.Zur Entwöhnung sind auch hier drastische Maßnahmen notwendig, wie zum Beispiel die absolute Abstinenz von Pornos und vom Aufrufen der einschlägigen Seiten im Internet.
"Eine Internetflatrateist für einen sexuell Süchtigenetwa so, als ob man einen Alkoholiker einen kostenlosen Bierzapfhahn in der Wohnung installiert".

Autor:

Andreas Palla aus Iserlohn

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