Was hat Zahnpasta mit Rassismus zu tun?
Projekt „Against Racism – for a better tomorrow“ am Iserlohner Friederike-Fliedner-Kolleg

Martin Rietsch alias Rapper 2schneidig war immer mittendrin und gesprächsbereit. Fotos: Goor-Schotten | Foto: Hildegard Goor-Schotten
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  • Martin Rietsch alias Rapper 2schneidig war immer mittendrin und gesprächsbereit. Fotos: Goor-Schotten
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Was hat eine Tube Zahnpasta mit Rassismus zu tun? Für Martin Rietsch alias Rapper 2schneidig liegt das auf der Hand. Ist die Zahnpasta erst einmal aus der Tube gedrückt, kriegt man sie nicht wieder rein: „Und genauso ist das mit negativen Worten. Die sind schnell rausgehauen, aber schwer zurückzunehmen.“

Eintreten für Respekt und Zivilcourage

Mit diesem und ähnlich anschaulichen Beispielen und Aktionen machte Martin Rietsch am Dienstag und Mittwoch im Friederike-Fliedner-Berufskolleg sein Anliegen klar. Mit dem Projekt „Against Racism – for a better tomorrow“ ist der Sänger und Rapper zurzeit im Märkischen Kreis unterwegs, um für Werte wie Respekt, Menschlichkeit, Zivilicourage einzutreten und zu werben. Bei den rund 200 Schülerinnen und Schülern des Kollegs, das die Projekttage mit ihrem Anne-Frank-Projekt beim Kommunalen Integrationszentrum des Märkischen Kreises gewonnen hatte, kam das gut an.

Präventionsberater und Wertecoach

Der Künstler, der sich als Präventionsberater und Wertecoach auf vielfältige Weise engagiert, fand mit seiner lockeren, sympathischen und authentischen Art und Ansprache einen direkten Draht zu den jungen Leuten. Als Deutscher mit nigerianischen Wurzeln hat er in seinem bewegten Leben selbst immer wieder Diskriminierung erlebt, vom penetranten Geduzt werden bis hin zu Schüssen auf sein Auto. Wie verbreitet Vorurteile sind, machte er ganz einfach klar. Der Satzanfang „Kaum gestohlen ….“ wurde im Chor mit „… schon in Polen“ vervollständigt. Das machte die Schüler, die alle selbst schon Diskriminierung erlebt oder beobachtet haben, nachdenklich – Ziel erreicht.
Die Meinung anderer nicht unreflektiert übernehmen, sich keinem Gruppenzwang unterwerfen, sich für Schwächere einsetzen – das möchte Martin Rietsch vermitteln: „Es ist sinnvoll, Werte zu verinnerlichen und sie leben zu wollen. Entscheidend ist, sich für sie einzusetzen.“ Die Botschaft kam bei den jungen Leuten an, die an beiden Tagen voll konzentriert bei der Sache waren. Sich mehr Gedanken über das machen, was man sagt, eher einschreiten, aufmerksamer sein, nahmen sie an Vorsätzen mit. Und passend dazu formulierten sie auch das Motto ihrer Schule um: Gemeinsam tolerant mit Kopf, Herz & Hand. (higo)

Martin Rietsch alias Rapper 2schneidig war immer mittendrin und gesprächsbereit. Fotos: Goor-Schotten | Foto: Hildegard Goor-Schotten
In kleinen Gruppen notierten die jungen Leute Vorurteile und Reaktionen darauf.  | Foto: Hildegard Goor-Schotten
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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