Magendrehung bei Hunden

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Christian Pötz, Fachtierarzt für Kleintiere, informiert:
"Eine der gefürchtetsten Erkrankungen in der Tiermedizin ist die Magendrehung beim Hund. Die Magendrehung beginnt meistens mit einer Überladung des Magens mit Futter oder Wasser durch gierige, übermäßige Nahrungsaufnahme. Bewegt sich der Hund anschließend, so kann der Magen ins Pendeln kommen und sich schließlich um die eigene Achse drehen.
Grundsätzlich können hundeartige Raubtiere, wie z.B. Wölfe, große Futtermengen auf einmal aufnehmen. Diese Fähigkeit ist sogar überlebenswichtig, wird doch so Beute vom Riss über weite Strecken zu den Welpen transportiert.
Warum aus diesem normalen Verhalten bei unseren Haushunden eine lebensbedrohliche Situation entstehen kann, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Der gedrehte Magen beginnt wie ein Ballon aufzugasen.
Der gärende Futterbrei kann nicht erbrochen werden und kann auch nicht in den Dünndarm weitergeleitet werden, da Mageneingang und Magenausgang verschlossen sind.
Zu diesem Zeitpunkt fallen dem Besitzer meistens erste Symptome auf. Der Hund sondert pappigen Speichel ab, versucht vergeblich zu brechen, und der Bauch erinnert an einen prallen Ballon. Spätestens jetzt muss ein Tierarzt aufgesucht werden, der den Magen operativ wieder in die richtige Lage bringt.
Die Operation ist sehr risikoreich, und viele Hunde überleben den Eingriff nicht. Der entscheidende Faktor ist der Zeitpunkt des Eintreffens beim Tierarzt. Hier gilt wie immer: je früher, desto besser. Der geblähte Magen drückt auf die Lunge, sodass der Hund nicht mehr vernünftig atmen kann. Großer Druck auf die Gefäße im Bauch sorgt für eine sich ständig verschlechternde Kreislaufsituation. Giftstoffe werden aus dem gedrehten Magen freigesetzt, die zu Herzrhythmusstörungen führen.
Um einer Magendrehung vorzubeugen, sollten große Hunde mehrfach am Tag gefüttert werden. Auch die Wasseraufnahme ist auf mehrere kleinere Gaben zu verteilen. Gerade im Sommer muss hierauf besonders geachtet werden. Mittlerweile wird von tierärztlicher Seite sogar überlegt, ob es nicht sinnvoll sein könnte, Hunde sogenannter Riesenrassen (z.B. Deutsche Dogge, Wolfshund) einer vorbeugenden Operation zu unterziehen. Hierbei wird der Magen an der Bauchwand festgenäht, sodass er sich auch im Falle einer Überladung nicht mehr drehen kann."

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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