Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit
Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Die "Leichtigkeit des KFZ-Verkehrs" hat in vielen Amtsstuben Priorität und oftmals wird der Fuß- und Radverkehr auf die Restflächen verwiesen, wenn überhaupt vorhanden. Es geht auch anders.  | Foto: AGFS-NRW
  • Die "Leichtigkeit des KFZ-Verkehrs" hat in vielen Amtsstuben Priorität und oftmals wird der Fuß- und Radverkehr auf die Restflächen verwiesen, wenn überhaupt vorhanden. Es geht auch anders.
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Die Förderung einer fußgänger- und fahrradfreundlichen Umgebung ist ein zentrales Anliegen moderner Stadtplanung. Besonders in urbanen Räumen, in denen der Autoverkehr dominiert, können bereits kleine Maßnahmen die Sicherheit und Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer erheblich steigern. Ein hilfreiches Werkzeug dabei ist der Handlungsleitfaden zur Baustellenabsicherung der AGFS-NRW (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen), der klare Richtlinien und praxiserprobte Lösungen für die Absicherung von Baustellen bietet.


Sicherheit und Zugänglichkeit während Baustellen

Baustellen gehören in Städten und Gemeinden zum alltäglichen Bild. Doch gerade hier besteht für Fußgänger und Radfahrer oft ein erhöhtes Risiko. Der AGFS-Leitfaden zeigt auf, wie diese Risiken durch einfache Maßnahmen minimiert werden können. Temporäre, aber sichere Wegeführungen sind ein zentrales Element: Werden Fußgängerwege oder Radfahrstreifen durch Baustellen blockiert, ist es essenziell, dass alternative Routen gut markiert und sicher gestaltet sind. Mobile Abgrenzungen und klare Beschilderungen können hier bereits einen großen Unterschied machen.

Die Bedeutung klarer und verständlicher Kommunikation

Ein weiteres Beispiel für kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen ist die Nutzung gut sichtbarer und verständlicher Hinweise. Baustellenbeschilderungen sollten auch für Personen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, gut erkennbar und lesbar sein. Verkomplizierte Umleitungen oder missverständliche Schilder führen zu Unsicherheiten und erhöhen die Gefahr von Unfällen. Der Leitfaden betont, dass klare und verständliche Kommunikation über Baustellenumgehungen dazu beiträgt, dass sich alle Verkehrsteilnehmer sicherer fühlen und potenzielle Konflikte vermieden werden.

Vermeidung von Hindernissen auf Wegen

Oftmals sind es kleine Details, die eine große Wirkung haben. Stolperfallen durch lose Baumaterialien, unebene Beläge oder herumstehende Absperrungen sind gefährliche Hindernisse für Fußgänger. Durch regelmäßige Kontrollen und das konsequente Entfernen solcher Hindernisse kann die Sicherheit erhöht werden. Für Radfahrer ist es besonders wichtig, dass Baustellenbereiche so gestaltet sind, dass sie sicher durchfahren werden können, ohne dass sie gezwungen sind, auf die Fahrbahn des motorisierten Verkehrs auszuweichen.

Barrierefreiheit mitdenken

Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit bedeutet auch, die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Senioren oder Familien mit Kinderwagen zu berücksichtigen. Der AGFS-Leitfaden fordert daher, dass alternative Routen während einer Baustelle barrierefrei sein müssen. Rampen, ausreichend breite Wege und gut gesicherte Übergänge sorgen dafür, dass sich auch diese Gruppen problemlos und sicher fortbewegen können.

Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Der Handlungsleitfaden zur Baustellenabsicherung der AGFS-NRW zeigt eindrücklich, dass Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit oft schon mit kleinen Maßnahmen deutlich verbessert werden kann. Ob durch klare Beschilderung, sichere Umleitungen oder das Vermeiden von Hindernissen – viele der vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich schnell und kostengünstig umsetzen. So wird nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch die Attraktivität des Zu-Fuß-Gehens und Radfahrens in Städten und Gemeinden nachhaltig gestärkt.

Autor:

Karsten Obrikat aus Iserlohn

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