Nicht nur auf Deutsch
Iserlohn, Hemer und Märkischer Kreis informieren über das Coronavirus in mehreren Sprachen

Das Merkblatt des Märkischen Kreises zum Coronavirus in türkischer Sprache. | Foto: Märkischer Kreis
  • Das Merkblatt des Märkischen Kreises zum Coronavirus in türkischer Sprache.
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Nahezu täglich ändert sich das öffentliche Leben wegen der Corona-Epidemie und wird weiter einschränkt. Der stetige Strom an wechselnden Informationen sorgt zum Teil für Verunsicherung bei Bürgern, obwohl gerade in dieser Situation Wissen und Sicherheit wichtig sind. Inwieweit betrifft dies auch Migranten, die vielleicht nicht so gut Deutsch verstehen? Erreichen die Städte und der Kreis sie mit ihren Informationen? Wendet man sich gezielt an sie? Der Stadtspiegel hat nachgefragt.

Von Vera Demuth

Was die aktuellen Informationen angeht, die in den vergangenen Tagen täglich neu auf die Bürger einprasselten, dass nun Kitas und Schulen geschlossen sind, dass die meisten Geschäfte dicht sind, dass Behörden ihren persönlichen Service einschränken und Bolz- und Spielplätze gesperrt sind, veröffentlichen sowohl die Städte Iserlohn und Hemer als auch der Märkische Kreise diese Informationen nur auf Deutsch. „Aktuelle Dinge, die die Kreisbehörde betreffen, wie zum Beispiel Änderungen bei der Kfz-Zulassungsstelle, in mehreren Sprachen bekannt zu geben, übersteigt unsere Kapazitäten“, sagt Hendrik Klein, Pressereferent des Märkischen Kreises. „Da müssen sich die Menschen die Nachricht auch selbst holen“, ergänzt er und verweist als Hilfe auf den Google-Übersetzer.
Die Stadt Iserlohn aktualisiert ihre Website mit allen Informationen zu Änderungen und Einschränkungen, wie etwa den Kita- und Schulschließungen, auf Deutsch. Allerdings kann man sich die Texte direkt auf der Seite in viele Sprachen übersetzen lassen. „Dazu gibt es oben auf der Seite eine Sprachauswahl“, erläutert Christiane Schönfelder, Mitarbeiterin der Pressestelle der Stadt Iserlohn.

Informationen online gestellt

Darüber hinaus hat die Stadtverwaltung Mitte dieser Woche generelle Informationen zum Virus, wie es übertragen werden kann, wie man eine Ansteckung vermeidet und wie man sich bei einer möglichen Erkrankungen verhalten soll, für Menschen mit Migrationshintergrund in neun weiteren Sprachen online gestellt. Die Infos sind nun auf Albanisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Persisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch und Türkisch erhältlich. „Daneben gibt es in den Flüchtlingsunterkünften Aushänge mit Informationen zu Hygiene und Verhaltensmaßnahmen“, so Schönfelder.
Bei der Stadt Hemer verweist man auf Anfrage des Stadtspiegels darauf, dass die Amtssprache zwar Deutsch, das Problem des Coronavirus aber weltweit bekannt sei. Zudem stünden die Sozialarbeiter in Kontakt mit den in Hemer lebenden Geflüchteten. „Während der normalen Öffnungszeiten können sie telefonisch Kontakt aufnehmen und sich jederzeit an ihren persönlichen Sozialarbeiter wenden“, erklärt Pressesprecher Marc Giebels.

Persönliche Ansprache

Beim Märkischen Kreis setzt man auch auf die persönliche Ansprache. „Unser Kontakt ist die Community, zum Beispiel türkische Kulturzentren, die Integrationsräte in den Städten und Elternbegleiter“, erläutert Pressereferent Hendrik Klein. „Denn die Perser gucken nicht auf die Website des Märkischen Kreises, sondern gehen in ihre Begegnungszentren.“
Nichtsdestotrotz stellt auch der Kreis dieselben mehrsprachigen Informationen der Kommunalen Integrationszentren wie die Stadt Iserlohn online zur Verfügung und weist zudem auf die Website der Integrationsbeauftragen der Bundesregierung hin. Dort finden sich nicht nur allgemeine Infos zum Coronavirus in mehreren Sprachen, sondern auch Links zu Themen, wie arbeitsrechtliche Auswirkungen, Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen sowie Unterstützung von Unternehmen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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