Exoten und Reptilien zuhause
Von Christian Pötz:
Seit einigen Jahren gibt es einen ungebrochenen Trend zu exotischen Haustieren.
Es scheint, dass „Klassiker“ wie Wellensittich, Kanarienvogel oder das gute alte Aquarium aus der Mode kommen und Schlangen, Echsen oder auch Vogelspinnen Platz machen müssen.
Die Anschaffung solcher Tiere sollte keinesfalls aus einer Laune heraus erfolgen, sondern bedarf der richtigen Vorbereitung, um dem Tier ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Viele exotische Haustiere leiden stumm und unbemerkt.
Zunächst einmal muss ein artgerechtes Terrarium gestaltet werden. Hierbei sind Terrariengröße, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Licht und Biotopgestaltung wichtige Parameter. Braucht die Art, die angeschafft werden soll, vielleicht einen Kletterbaum oder ist ein Wasserbecken dringend erforderlich? Welches Futter wird benötigt?
Mit einem Vegetarier kann sich wohl jeder anfreunden, aber wie steht es, wenn Heimchen, Grillen oder gar Wirbeltiere wie Mäuse, Ratten oder Kaninchen auf dem Speiseplan unseres Schützlings stehen.
Gibt es fast immer einen netten Nachbarn, der bereit ist, unserer Katze ein Schälchen Futter bei längerer Urlaubsabwesenheit hinzustellen, so wird der Reptilienhalter feststellen, wie stark sich der Personenkreis einschränkt, der sich dazu in der Lage sieht, eine ausgewachsene Boa mit dem richtigen Futter zu versorgen.
Trotz alledem, kann die Haltung exotischer Heimtiere ein anspruchsvolles und erfüllendes Hobby sein; setzt man sich doch sehr genau mit den Bedürfnissen seines Schützlings und seinem vielleicht im Ursprungsland gefährdeten Lebensraum auseinander.
Grundlage einer erfolgreichen Exotenhaltung sind optimale Haltungs- und Hygienebedingungen. Viele Erkrankungen sind durch zum Teil unbewusst gemachte Fehler in der Tierhaltung zu erklären. Regelmäßige Kotuntersuchungen auf Parasiten und peinliche Sauberkeit im Terrarium müssen selbstverständlich sein.
Mit welcher Art soll man nun beginnen? Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Als Einstiegsarten gelten Kornnatter, Strumpfbandnatter, Bartagame, Rotwangenschmuckschildkröte oder griechische Landschildkröte. Giftige Tiere gehören keinesfalls in die Hand von Anfängern.
Bestimmte Arten müssen bei der unteren Landschaftsbehörde angemeldet werden. Im Zweifel lohnt es sich, nachzufragen. Ob es notwendig ist, giftige Arten überhaupt außerhalb von Zoos zu halten, muss jeder Exotenliebhaber selber für sich entscheiden. Ihre Haltung ist mit behördlichen Auflagen versehen und das entsprechende Gegengift muss unbedingt griffbereit zur Verfügung stehen.
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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