Deutschkurs für Jobcentermitarbeiter
"So fachlich wie nötig – so bürgernah wie möglich", mit diesem neuen Slogan der Bundesagentur für Arbeit ringt die Mammutbehörde darum endlich einmal verstanden zu werden.
Dass die Bescheide der Jobcenter für „Normalsterbliche“ nicht nachvollziehbar, die Textbausteine unverständlich und die Rechtsgrundlagen nebulös bleiben, weiß wohl jeder, der einmal mit diesem Behördenapparat zu tun hatte. Seit Jahren kritisierten Beratungsstellen und Sozialverbände diesen bürokratischen „bullshit“.
Nach Angaben der BA wurden jetzt insgesamt 180 Druckvorlagen überarbeitet. Die Sprache soll endlich klarer werden.
Zum 01.08.2013 wird die Bundesagentur dann neu gestaltete Antragsformulare ausgeben. Der neue ALG II-Antrag enthält weniger Text und bietet vereinfachte Angaben zum Ankreuzen. Auch Kosten wurden nicht gescheut. Hellgrüne Farbe soll die Formulare aufpeppen.
Klartext statt Amtsdeutsch - Sprachleitfaden für Jobcenter-Mitarbeiter
Thomas Öchsner, sueddeutsche
Der Leitfaden wendet sich an die etwa 100.000 Mitarbeiter. Die Ziele sind dabei klar umrissen. Die Schreiben sollen künftig vor Gericht endlich rechtssicher sein und Widersprüche vermeiden, auf die Kunden zumindest „freundlich wirken“, und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit nachhaltig beeinflussen.
So zumindest klingt dies im Vorwort von Frank-Jürgen Weise zum Leitfaden:
„Unsere Schreiben haben für unsere Kundinnen und Kunden oft weit reichende Konsequenzen. Die Schreiben müssen vor allem rechtssicher und verständlich sein. Sie sollen aber auch freundlich wirken. Davon ist abhängig, wie glaubwürdig die BA von der Öffentlichkeit als kundenorientierter Dienstleister wahrgenommen wird. Außerdem führen unverständliche Schreiben zu Nachfragen und Widersprüchen. Lassen Sie uns gemeinsam die Sprachkultur der BA verbessern.“
zum Leitfaden:
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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