Butterfahrt in Letmathe gestoppt

Die Pressestelle der Iserlohner Polizei übermittelte folgende Fakten zu einer am Montag in Letmathe gestoppten Butterfahrt:
„Am Samstag, 7. Mai, erschien eine 87-jährige Letmatherin auf der Polizeiwache Letmathe und hinterfragte einen alltäglichen Sachverhalt. Sie hatte per Post eine Gratis-einladung zu einem Besuch auf einem Biobauernhof
erhalten. Bei diesem Besuch wurden ihr unter anderem diverse kostenlose Lebensmittel, elektronische Unterhaltungsgeräte und ein Geldgewinn in Höhe von 1000 Euro zugesagt. Zu dieser Butterfahrt, so die Letmatherin, würde sie am Montag, 9. Mai, um 8 Uhr mit dem Reisebus abgeholt.
Sie meldete sich bei dem Veranstalter an und erhielt kurze Zeit später die Bestätigung der Fahrt mit genauem Abfahrtsort.
Plötzlich kamen ihr Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Fahrt und den zugesagten kostenlosen Gegenständen und sie wandte sich an die Polizei Letmathe.
Ermittlungen der eingesetzten Beamten ergaben, dass der angegebenen Biobauernhof Lanfermann`s Hof & Söhne nicht existent ist. Laut Verbraucherschutz Forum steckt hinter dieser Firma ein Postfach mit nicht existierender Firma. Bei den Mitteilungen an die vorwiegend älteren Mitmenschen handelt es sich um fingierte Gewinnbriefe mit Lockung zu einer Kaffeefahrt, die dann in einer Verkaufsveranstaltung enden.
Aufgrund dieser Informationen wurde beschlossen den Reisebus am Abfahrtsort Iserlohn – Letmathe, Von-der-Kuhlen-Straße, Bushaltestelle Bürgerbüro, zu kontrollieren. Durch Beamte der Polizeiwache Letmathe wurde der Haltepunkt aufgesucht.
Zur Überprüfung der Verkehrssicherheit des Reisebusses wurden dann auch noch Einsatzkräfte des Verkehrsdienstes Letmathe entsandt.
Am Einsatzort wurde ein Reisebus einer Firma aus Gelsenkirchen angetroffen.
Vor Ort wurde der 52 jährige Essener Busfahrer zu seinem Zielort befragt.
Er äußerte, dass er die Reisenden nach Attendorn fahren solle, eine genaue Anschrift würde ihm noch nicht vorliegen, diese würde er telefonisch mitgeteilt bekommen.
Während der Kontrolle war es dem Busfahrer nicht möglich einen genauen Zielort in Erfahrung zu bringen.
Durch die Einsatzkräfte des Verkehrsdienstes wurden gravierende Mängel am Reisebus festgestellt, eine erforderliche TÜV-Bescheinigung konnte nicht vorgewiesen werden. Die dadurch resultierende Stilllegung des Reisebusses und die unmittelbare Vorführung beim TÜV Iserlohn wurden angeordnet.
Die Polizisten der Wache Letmathe teilten den Reisenden mit, dass die geplante Fahrt nicht stattfinden könne, da der Reisebus sich in einem verkehrsunsicheren Zustand befände. Weiterhin wurde ihnen erklärt, dass das Reiseziel Attendorn hätte sein sollen, und nicht wie im Prospekt versprochen Osnabrück. Die anwesenden Reisenden wurden noch zum Busbahnhof gebracht und diese verließen dort den maroden Bus.
Den Halter des Busses erwartet nun eine Anzeige wegen des nicht verkehrssicheren Reisebusses.
Somit hat die Geschichte für fast alle Beteiligten noch ein gutes Ende genommen."

Die Polizei appelliert erneut an alle Bürgerinnen und Bürger solch verlockenden Angeboten keinen glauben zu schenken und misstrauisch zu bleiben. Im Zweifelsfall sollten sie es der 87 Jährigen Letmatherin nachmachen und professionellen Rat – Verbraucherzentrale, Internet oder Polizei – einholen.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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