Corona-Impfstoffbeschaffung in Iserlohn
Bald kommen Protein- bzw. Totimpfstoffe
Ende letzten Jahres waren der Bundestagsabgeordnete Paul Ziemiak und der Landtagsabgeordnete Thorsten Schick zu Besuch in der Markt-Apotheke in Iserlohn. Im Mittelpunkt des Gespräches stand die Corona-Impfstoffversorgung vor Ort. Was hat sich seitdem getan?
Silvia Wulf, Inhaberin und Kreisvertrauensapothekerin im Märkischen Kreis, empfing am 30. Dezember die beiden Politiker in ihrem Betrieb. Paul Ziemiak und Thorsten Schick wollten sich über die gegenwärtig laufende Impfkampagne aufklären lassen.
Beim Besuch ging es insbesondere um die Modalitäten der Covid-Impfstoffverteilung über niedergelassene Apotheken, Zuteilungskürzungen und Fehlallokationen. Außerdem wurde über das Engagement der Apothekerschaft zur Unterstützung der nationalen Impfkampagne gesprochen.
"Mittlerweile hat sich die Situation ein wenig entspannt", erklärt Silvia Wulf diese Woche gegenüber dem Stadtspiegel. Zwar werde vom begehrten Impfstoff Biontech immer noch zu wenig geliefert, aber dafür stünden "Moderna und "Johnson & Johnson" für die Iserlohner Ärzteschaft in vollem Umfang zur Verfügung.
Außerdem würden für Kinderärzte bei Biontech-Bestellungen (die niedriger dosiert sind) keine Einschränkungen gelten: "Der Biontech-Impfstoff für Kinder wird mit spezieller Dosierung angeliefert und nicht kontigentiert", so die Apothekerin.
Ebenfalls positiv sei, dass das Impfen in den Arztpraxen sich als hocheffizient erwiesen hätte - weswegen es umso bedauerlicher sei, dass der Impfstoff nach wie vor rationiert wird und die Bestellungen der Arztpraxen nicht vollumfänglich ausgeführt werden können. "Wir haben uns Ende Dezember speziell über die Situation vor Ort, hier im ländlichen Raum unterhalten", sagt Silvia Wulf. "Einige Impfstellen müssen hier um ihren Impfstoff kämpfen, mancherorts müssen Ärzte für andere Ärzte mitbestellen, damit die genug kriegen."
In dieser Woche hätten die Iserlohner Apotheken zum ersten Mal deutlich mehr Impfstoff erhalten. "Wir sind also auf einem guten Weg", so Wulf. Ebenso freut es sie, dass sie mittlerweile Medikamente gegen das Corona-Virus an Risiko-Patienten herausgeben darf, die auch zuhause eingenommen werden können - natürlich nur auf Rezept. Auch seien die Protein- bzw. Totimpfstoffe in Kürze zu erwarten.
Ein gutes Signal sieht die Apothekerin auch darin, dass sie demnächst an einer Impfschulung teilnehmen kann. "Ab Februar dürfen die Apotheker dann selbst impfen", verrät sie. Der Druck auf die Ungeimpften verstärke sich. "Wir sind sicherlich noch nicht am Ziel."
Auch die gefälschten Impfnachweise werden in Zukunft wohl weniger ein Thema sein, seitdem eine neue Apotheker-Software die Chargennummern kontrollieren könne. "In unserer Apotheke haben wir zum Glück noch nicht so viel mit Betrügern zu tun gehabt. Aber vielleicht sind uns auch einige durch die Lappen gegangen." Silvia Wulf hat von der Polizei erfahren, dass in diesem Bereich die Dunkelziffer wohl hoch sei.
Abschließend bleibt der Apothekerin noch zu sagen, dass es schön ist, dass die Politiker die Probleme, die es insbesondere im ländlichen Bereich gibt, im Blick behalten. "Daher habe ich mich sehr über den Besuch der Abgeordneten Paul Ziemiak und Thorsten Schick gefreut."
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.