LWL veröffentlicht filmische Dokumentation
Unsere Heimat unterm Hakenkreuz
Am Mittwoch, 17. April, findet um 18.30 Uhr im Forum des Gymnasiums An der Stenner in Iserlohn (Stennerstraße 5), die öffentliche Premiere der Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz – Westfalen 1933–1945 im Amateurfilm“ statt. Produzent des Films ist das LWL-Medienzentrum für Westfalen, das in Kooperation mit dem Stadtarchiv Iserlohn zu dieser Abendveranstaltung einlädt. Der Eintritt ist frei.
Die Filmdokumentation beleuchtet in zehn Kapiteln die Zeit des Nationalsozialismus in Westfalen-Lippe. Grundlage bilden Amateurfilme, die im Filmarchiv des LWL-Medienzentrums archiviert werden. Insgesamt wurden für das Projekt über 200 Filme gesichtet. Die so entstandene Filmdokumentation gibt einen anschaulichen Einblick in die Herrschaftsetablierung und Inszenierung des Nationalsozialismus in Städten und Dörfern Westfalens. Und sie erzählt aus dem Blickwinkel von Amateurfilmern bewegende und manchmal bedrückende Geschichten über das Leben der Menschen zwischen 1933 und 1945, ein Leben unter der Herrschaft und Ideologie des Nationalsozialismus. Alle Szenen wurden vom LWL-Medienzentrum sorgfältig mit einem Off-Kommentar unterlegt sowie zurückhaltend musikalisch vertont.
„Amateurfilme sind eine bislang wenig beachtete Quelle zur regionalen Geschichte des ‚Dritten Reiches‘. Sie zeigen nicht nur, wie das öffentliche Geschehen im Sinne der NS-Ideologie umgestaltet wurde, sondern auch, wie sich der Nationalsozialismus seinen Weg bis in die privaten Räume der Familie bahnte“, so Prof. Dr. Markus Köster, Historiker und Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen, der die Idee für das Projekt hatte. „Zwar liefern auch Amateurfilme oft genug einen inszenierten Einblick in das Alltagsleben der Menschen. Trotzdem eröffnen sie neue Perspektiven auf bekannte Fragestellungen und zeigen zum Beispiel, wie scheinbar normal das Leben im ‚Dritten Reich‘ weiterging.“
Rund 60 Filme sind in die etwa 70-minütige Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz“ eingeflossen. „Bei der Recherche zeigten sich natürlich auch Leerstellen“, so Sebastian Kuhlmann, der als Wissenschaftlicher Volontär die Dokumentation inhaltlich umgesetzt hat. „Denn die private Filmkamera durfte nicht überall dabei sein und so wurden insbesondere die unzähligen Verbrechen des Regimes von Amateurfilmern fast nie festgehalten.“
Zu den ausgewählten Beispielen gehören auch Filmsequenzen des Iserlohner Fotografen und Kameramannes Theodor Klein-Happe, dessen Aufnahmen von der 700-Jahrfeier der Stadt Iserlohn im Jahr 1937 durch eine DVD des LWL-Medienzentrums schon 2009 einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurden.
Ab dem 18. April veröffentlicht das LWL-Medienzentrum für Westfalen die neue Dokumentation auf seinem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“ als elfteilige Serie im Wochenrhythmus.
Autor:Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn |
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