U3: Der Ausbau hat begonnen

Fleißig gewerkelt wird derzeit in den Räumen des Ev. Familienzentrums Arche Noah. U3-Ausbau heißt die Devise seit Anfang August.
So sollen hier ab Januar 2011 zehn Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren betreut werden. „Das hört sich vielleicht erst einmal wenig an. Für eine U3-Betreuung gilt es jedoch, viele Auflagen zu erfüllen. Da benötigt man entsprechend Platz“, erklärt Werner Kötteritz, Leiter des Familienzentrums. Dazu gehören ein Wickelraum, ein WC mit Dusche, ein Gruppenraum sowie ein separater Nebenraum für die alternative Betreuung. Insgesamt kommt die Arche Noah so auf 100 Quadratmeter, die für eine optimale Betreuung der Kleinsten erforderlich sind.
Die Lösung für das „Platzproblem“ hatte Architekt Udo Gantenbrink schnell gefunden. Nachdem die alten WC-Anlagen und ein paar Wände bereits weichen mussten, wurde noch ein kleiner Anbau aus dem Boden gestampft. Die Finanzierung der durchaus aufwändigen Baumaßnahme erfolgt über ein Investitionsprogramm des Bundes. 95.000 Euro an Fördermitteln wurden dem Letmather Familienzentrum daraus bewilligt. „Die Summe setzt sich aus einer Baukostenschätzung und den Kosten für die Ausstattung der Räume zusammen. Zehn Prozent davon trägt allerdings die Gemeinde selbst“, erläutert Pfarrer Burckhardt Hölscher.
Doch nicht nur finanziell unterstützt die Gemeinde ihr Familienzentrum. „Ein Teil der Räume gehörte ursprünglich zum Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindehaus. Für die Gemeindemitglieder war es aber selbstverständlich, diese für solch ein wichtiges Projekt abzutreten“, betont Hölscher die Orientierung auf familiäre Werte in seiner Gemeinde. „Das hat hier Tradition. Nicht umsonst feiern wir im nächsten Jahr das 100-jährige Bestehen des Ev. Kindergartens.“
Zudem sei der Ausbau der U3-Betreuung aus familienpolitischer Sicht enorm wichtig. „Man kann sich nicht über den Rückgang der Geburtenrate in Deutschland beklagen, wenn man im Gegenzug nicht für eine entsprechende Betreuung der Kinder sorgt“, so Kötteritz.
Pfarrer Hölscher sieht auch einen integrativen Aspekt beim Ausbau der U3-Betreuung. „Je früher Kinder mit Migrationshintergrund in unsere Gesellschaft eingebunden werden, desto besser. Wenn sie erst Deutsch sprechen sollen, wenn sie in die Schule kommen, ist es doch zu spät.“ Und das die Letmather Familien mit Migrationshintergrund durchaus willens sind, sich einzubringen und ihre Kinder frühzeitig in den Kindergarten zu schicken, sehen Pfarrer Hölscher und Werner Kötteritz tagtäglich bei der Arbeit.
„Natürlich sind diese zehn Betreuungsplätze nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber einer muss den Anfang machen. Wir können nur hoffen, das viele diesem Beispiel folgen“, wünscht sich Kötteritz für die Zukunft.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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