Nachruf für einen 1-€-Jobber
Tod bei Hartz 4 im Werkhof Hohenlimbug, Nachruf
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- hochgeladen von Ulrich Wockelmann
"An einem Donnerstag, den 18. August 2005 brach der EinEuroJobber, Herr Richard E., in der Ausführung seiner Beschäftigungsmaßnahme in der Obernahmer / Werkhof Hagen tot zusammen. Vermutliche Todesursache: Herz-Kreislaufversagen.
Nach Aussagen anderer Mitarbeiter war bekannt, dass der Verstorbene (Anfang 50) krank war."
Tod bei Hartz 4 im Werkhof Hohenlimbug, Nachruf
Zu jener Zeit war die Beschäftigungsgesellschaft Werkhof Hagen ein führendes Unternehmen in der Armutsindustrie in Deutschland und beschäftigte bis zu 800 1-€-Jobber. Für dieses Verwahrangebot kassierte der Träger 500,00 € pro Person und gab davon einen Bruchteil an die Zwangsrekrutierten weiter.
Als Zweigstelle für Hagen hatte sich der Werkhof - "Möbel & Mehr" einen Namen gemacht. Billige Schrottmöbel für die Ärmsten und ausgewählte höherpreisige Stücke für das besondere Klientel.
Höchste Zeit mal nachzufragen, wie sich die Steuervernichtung weiterentwickelt hat.
"Um es gleich vorwegzunehmen: In den Jahren 2005-2012 wurden im Märkischen Kreis etwa 49.467.612,61 €, also fast 50 Millionen € für nutzlose Ein-Euro-Jobs verbrannt. Nur 22% der Leistungen kam den Bedürftigen zu Nutze. Mit 38,5 Millionen Euro wurden die Träger für die "Verwaltung der Arbeitslosen" gesponsert."
Arbeitsgelegenheiten (1-€-Jobs) waren im Märkischen Kreis damals besonders lukrativ, weil abweichend vom Bundesweiten Verteilschlüssel 2/3 für die Träger und 1/3 für die Erwerbslosen (Bundesrechnungshof) im Märkischen Kreis die Träger mit 3/4 der Gelder begünstigt wurden. Rein rechnerisch verschenkte das Jobcenter Märkischer Kreis in den Jahren 2005-2012 fast fünfzehn Millionen € an die Träger für überwiegend nichtsnutzige Statistikmanipulation. Wer es nicht glaubt, kann nachlesen.
Ein-Euro-Jobs im Märkischen Kreis 2005-2012
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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