Stadtwerke setzen auf Öko- und Naturstrom

Auf Windparks  im Iserlohner Raum bauen die Stadtwerke demnächst, um die Energieversorung zu sichern. | Foto: Stadtwerke
  • Auf Windparks im Iserlohner Raum bauen die Stadtwerke demnächst, um die Energieversorung zu sichern.
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Sehr schnell reagieren die Verantwortlichen der Iserlohenr Stadtwerke auf die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate und auf die daraus resultierenden Kundenwünsche.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Atom-Diskussion haben sich die Stadtwerke Iserlohn entschlossen, ihr Angebot an Ökostrom massiv auszuweiten. Die Preise bleiben stabil – und das bis zum Jahresende.
Denn den Kunden wird angeboten, die Strompreise bis zum 31.12.2011 festzuschreiben. Schwankungen auf der Beschaffungsseite können sich so nicht zu ihrem Nachteil auswirken. Norbert Schmitt, Geschäftsführer der Stadtwerke Iserlohn: „Wir spüren die Bereitschaft der Verbraucher, selber Verantwortung zu übernehmen und bieten jedem Bürger seinen persönlichen Atomausstieg an.“ Parallel zum Ökostrom-Angebot starten die Stadtwerke eine neue Photovoltaik-Initiative: Dabei sollen bis Anfang Juli 2011 acht Anlagen mit Bürgerbeteiligung entstehen. Die Anlagen werden auf folgenden Dächern positioniert: Realschule Bömberg, Saatschule, Sporthalle Nußberg, Gesamtschule Nußberg, Grundschule Bömberg, Feuerwehr-Hauptwache Iserlohn und Feuerwehr Hennen. Auf einer Gesamtfläche von 1700 Quadratmetern wird mit Hilfe der Sonneneinstrahlung eine Gesamtleistung von 250 kWp erzeugt. 50 Iserlohner Haushalte können so mit klimafreundlichem SauerlandStrom NATUR versorgt werden. Schmitt ist überzeugt, dass diese Initiative auf positive Resonanz stoßen wird. „Wir rechnen ganz fest mit einer starken Nachfrage wie schon bei unserem ersten Bürgerbeteiligungsmodell 2009.“
Über das neue Ökostrom-Angebot werden die Stadtwerke-Kunden noch in dieser Woche gezielt mit Anschreiben informiert. Der heimische Energieversorger macht ein gestaffeltes Angebot, aus dem die Kunden auswählen können:
Der bisherige graue Strom wird grün. Der TÜV-Nord garantiert, dass der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt und CO2-frei ist. Wer noch mehr für die heimische Umwelt tun möchte, kann alternativ das Produkt SauerlandStrom Natur wählen. Hier fließt ein Teil des Erlöses direkt in regionale Ökoprojekte wie die Aufforstung des heimischen Waldes und in den Ausbau erneuerbarer Quellen in der heimischen Region.
Der Ökostrom-Anteil in Iserlohn ist vergleichsweise sehr hoch: Mit derzeit 41,3 Prozent grünem Strom im Strommix liegt die Waldstadt im Gegensatz zu vielen Nachbarstädten ganz weit vorne. Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Schmitt: „Wir geben uns mit diesem Ökostrom-Anteil aber noch lange nicht zufrieden. Unser Ziel ist ganz klar definiert. Wir wollen in Zukunft einen Naturstromanteil von 100 Prozent erreichen.“
Die Verbraucher können eigenverantwortlich festlegen, welchen grünen Strom sie beziehen wollen. Teurer wird der Strom in Iserlohn dadurch definitiv nicht. Stadtwerke-Vertriebsleiter Volker Bunte: „Wir machen somit ein nachhaltiges Angebot, das man nicht ablehnen sollte.“
Wenn alle Stadtwerke-Kunden, die in diesen Tagen angeschrieben werden, von Grau- auf Natur- oder Grün-Strom wechseln, können laut Schmitt pro Jahr 100.000 tonnen CO2 eingespart werden.
Dass die Verantwortlichen der Stadtwerke aber die Energie-Zukunft bei den Windkrafträdern sehen, ist kein Geheimnis. Festlegen, wo denn auf Iserlohner Stadtgebiet Windparks entstehen könnten, wollen sich die Waldstadt-Energie-Bosse (noch) nicht. Das Thema ist offenbar (noch) zu heikel, muss aber über kurz oder lang enttabuisiert werden.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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