NRW fehlen Löschhubschrauber
SPD-Abgeordnete fordern Neuanschaffungen
Die Klimakrise wird auch diesen Sommer mit ganzer Wucht spürbar: Extreme Hitze und Trockenheit breiten sich über weiten Teilen Deutschlands aus. Im Sauerland kam es in den letzten Wochen zu verheerenden Waldbränden. Die Bundestagsabgeordneten Bettina Lugk und Dirk Wiese fordern nun die Landesregierung in Düsseldorf auf, mehr Löschhubschrauber zu beschaffen und diese in der Nähe der Brandgebiete zu stationieren.
„Seit letztem Mittwoch ist bei Altena ein Waldstück mit einer Fläche von mehr als 14 Fußballfeldern niedergebrannt. Es waren 450 Rettungskräfte sechs Tage lang im Einsatz“, berichtet Bettina Lugk aus ihrem Wahlkreis. „Hier wird deutlich, dass die Waldbrände in der Region mittlerweile katastrophale Ausmaße annehmen.“
Hergebrachte Methoden reichen nicht
Bisher werden zum Löschen von Waldbränden vor allem Löschfahrzeuge am Boden eingesetzt. Doch diese geraten zunehmend an ihre Grenzen, wie Dirk Wiese, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag, erklärt: „Zum einen entwickeln sich die derzeitigen Waldbrände so schnell und so weitläufig, dass herkömmliche Löschmethoden kaum noch ausreichen. Hinzu kommt, dass durch die Flutkatastrophe im letzten Jahr viele Waldwege im Sauerland so stark beschädigt worden sind, dass Feuerwehrfahrzeuge dort gar nicht mehr vorankommen.“
Flugzeuge nicht einsetzbar
Vor diesem Hintergrund wurde von verschiedener Seite die Forderung nach mehr Löschflugzeugen laut. Dies klinge zwar plausibel, werde den Anforderungen hierzulande aber nicht gerecht, erläutert Dirk Wiese: „Die Windsysteme im Mittelmeerraum, die die Flammen sehr schnell anfachen, machen den Einsatz von Löschflugzeugen erforderlich. Bei uns erfordern Winde und Vegetation jedoch andere Lösungen. Wir sollten hier auf den Rat unserer Feuerwehrleute hören, die schneller sind als jedes Flugzeug sein könnte. Sinnvoller sind bei uns Hubschrauber, die punktuell präziser einsetzbar sind.“ Daher formulieren die SPD-Abgeordneten eine klare Forderung an die Adresse der Düsseldorfer Landesregierung: Zur Verbesserung der Katastrophenabwehr soll das Land mehr Löschhubschrauber beschaffen und diese in Dortmund, in unmittelbarer Nähe der Brandherde, stationieren.
„Es ist nichts Neues, dass die Zuständigkeit für den Katastrophenschutz bei den Ländern liegt. Ich erwarte deshalb von der Landesregierung, dass sie ihrer Verantwortung zum Schutz unserer Wälder und der benachbarten Gemeinden ernsthaft nachkommt“, betont Bettina Lugk. Und Dirk Wiese ergänzt: „Aus bundespolitischer Sicht überlegen wir darüber hinaus natürlich genau, wie wir die Länder noch besser unterstützen können. So achten wir beispielsweise darauf, dass Transporthubschrauber der Bundespolizei so ausgestattet sind, dass sie auch bei Waldbränden zum Einsatz kommen können. Eine noch effizientere Zusammenarbeit ist unerlässlich, da Katastrophen nicht an Landesgrenzen halt machen. Das neu gegründete Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz (GeKoB) ist dafür ein richtiger Ansatz.“
Die beiden SPD-Abgeordneten hoffen angesichts der noch immer angespannten Lage in den Sauerländer Wäldern auf zügige Entscheidungen: „Wie wir in den letzten Tagen und Wochen beobachten konnten, sind die Auswirkungen der Klimakrise kein Zukunftsszenario, sondern bereits heute Realität. Deshalb müssen wir wichtige Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung – wie den Schutz unserer Wälder vor Bränden – jetzt angehen“, so Bettina Lugk. Gesunde Mischwälder seien auch für die Speicherung von CO2 und den Erhalt der Artenvielfalt unverzichtbar.
Autor:Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn |
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