Sinnloses Seminar: Tagebuch über Qualifizierungs-Kurs der Arbeitsagentur
Am 20.11.2015 berichtete die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) über die Kritik der Teilnehmerin einer Maßnahme, die der Bundesagentur Steuerverschwendung in Form von nutzlosen Pseudo-Bildungsprogrammen vorwirft.
„Kassel. Zeit- und Geldverschwendung: Das ist das Fazit von Simone Garn zu einer Qualifizierungsmaßnahme der Arbeitsagentur. Die 50-Jährige wurde nach sechs Monaten Arbeitslosigkeit in einen Kurs geschickt. Darüber führte die Kasselerin Tagebuch und kritisiert Dozenten und Inhalte scharf.“
hna.de
Als Träger der Maßnahme steht dort die „Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) gemeinnützige GmbH“ in der Kritik.
Unter den 78 Kommentaren findet sich ein besonders wertvoller Hinweis:
Das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg (L 14 B 568/08 AS ER) hat entschieden, daß eine Sanktion wegen der Weigerung eine Maßnahme weiter zu besuchen dann nicht rechtmäßig ist, wenn diese für den Betreffenden nicht zumutbar ist und keinen Sinn ergibt. Aus dem Urteil zitiert: „Einem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ist die Teilnahme nur an solchen
Maßnahmen zuzumuten, die geeignet sind, seine Eingliederung in das
Erwerbsleben zu befördern. Die Maßnahmen müssen Kenntnisse vermitteln, deren Erwerb für den Arbeitsuchenden in seiner konkreten Situation sinnvoll ist.“
Man kann davon ausgehen, daß das bei den meisten Maßnahmen nicht der Fall ist
Auch im Märkischen Kreis gibt es solche "Krabbelgruppen für Erwachsene"
Drei Teilnehmerinnen haben mir über Ihre persönlichen Erfahrungen in Iserlohn berichtet: „Iserlohner Lamas – Trainingsmaßnahmen beim Jobcenter Märkischer Kreis“
Über weitere detaillierte Berichterstattungen würde ich mich freuen.
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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