Schlamperei im Amt - Jobcenter auf dem Prüfstand
In einer knapp 30minütige Reportage zeigt der mdr einen Blick hinter die Fassade der Arbeitsmarktpolitik und lässt Betroffene und Jobcentermitarbeiter geradezu gleichermaßen als Opfer erscheinen. Hartz IV, das ist Schlamperei per Gesetz. Mehr als 70 Gesetzesänderungen, Mitarbeiterschulung im Crashkurs und befristete Arbeitsverträge führen zu einem beispiellosen Chaos auf Kosten der Betroffenen.
Die Reportage zeigt sowohl ein Beispiel von üppiger Fehlbuchung als auch das Phänomen der Vereitelung von Ausbildungsaufnahme durch die Vermittlungsbehörde wie im gezeigten Fall von Lisa:
„Professor Stefan Sell, Volkswirtschaftler und Sozialwissenschaftler der Fachhochschule Remagen, beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Hartz IV. Zum Fall von Lisa hat er eine eindeutige Meinung:
"Der Fall zeigt den Schwachsinn … der Bürokratie! Es sollte doch primär um Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung gehen. Und wenn jemand jetzt so eine Chance hat, im Gesundheitswesen eine Ausbildung zu machen, dann muss ich eigentlich alles beiseite räumen, damit dieser junge Mensch seine Ausbildung aufnimmt und auch durchhält. Denn wenn sie das schafft, dann wird sie ihr Leben lang nicht mehr abhängig von Sozialleistungen sein", so Prof. Stefan Sell“
Der Film macht deutlich, dass im Umgang mit dieser Behörde in einer sich ständig wandelnden Rechtslage kaum Raum bleiben kann für Vertrauen in ausreichende Beratungskompetenz. Unabhängige Erwerbslosenberatung und anwaltlicher Beistand sind geradezu unverzichtbar.
Text: http://www.mdr.de/exakt/schlamperei100.html
Video: http://www.youtube.com/watch?v=KCYA2t3PhoA
Adressverzeichnis von Beratungsstellen, Rechtsanwälten und Initiativen zum Arbeitslosen- und Sozialhilferecht:
http://www.my-sozialberatung.de/adressen
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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