Schade: Keine ideologiefreie Schuldebatte!!
Während das Bildungsbündnis aus SPD, Linken, Grünen und FDP in der letzten Ratssitzung beschloss, eine zweite Gesamtschule in Hennen zu errichten (ohne zu wissen, wie hoch die Kosten wirklich sein werden), stoppten die Bildungsbündnis-Politiker im Schulausschuss die sieben Millionen schwere räumliche Ergänzung für die Oberstufe der Gesamtschule am Nußberg. "Erst wollen wir uns noch einmal vor Ort umschauen", so Grünen-Chefin Elke Olbrich-Tripp. Das soll nun in den kommenden zwei Wochen geschehen, damit vermutlich der Rat am Dienstag, 13. Dezember, entscheiden kann. Dass diese Vorgehensweise nicht für die zweite Gesamtschule eingefordert werden kann, wurde in der freitäglichen Ausschusssitzung deutlich. Zu festgefahren ist das Bildungsbündnis. Obwohl sich Bezirksregierung, Eltern und Schulkonferenzen der Iserlohner Schulen gegen die Vorgehensweise ausgesprochen haben. "Das geht im Rat alles viel zu schnell", montierte die neue Stadteltern-Pflegschaftsvorsitzende Breer, "die Politik ist den Eltern gegenüber unfair."
Einem Politiker aus dem Bildungsbündnis schien aber doch eine schwache Bildungslampe aufzugehen. Mike Janke (SPD) schien zudem zu spüren, dass sein Gesamtschul-Ideologe Manfred Minzberg auf dem besten Wege war, Durch- und Überblick zu verlieren ("Wir können ja den Trend der Elternmeinung auf irgend eine Art und Weise abfragen"). Janke korrigierte ihn und stellte den Antrag: "Die Verwaltung wird beauftragt, bis zur Ratssitzung am 13. Dezember ein Konzept zu erstellen, wie eine zügige Elternbefragung durchgeführt werden kann." Na bitte. Geht doch. Obwohl sein Parteifreund Minzberg gleich konterte: "Die zusammengeschlossene Bildungsfraktion steht. Wir sind auf dem richtigen Weg." Fehlte nur der Satz: "Die Schulen haben nur eine Chance, wenn sie uns folgen."
Und dann gibt es auch noch das Feindbild des Bildungsbündnisses im Ausschuss, die CDU. Die goss namens Karsten Meininghaus auch immer wieder Bildungsöl in Feuer. Sachlich ist was anderes. Und eine Stunde nach der Ausschusssitzung nannte er auf dem Stadtverbandsparteitag der CDU die Kontrahenten gar ein "Blindenbündnis".
Ob nun langsam wieder Sachlichkeit einkehrt? Echte Zweifel sind angebracht, so lange den uneinsichtigen Ideologen die Eltern- und Lehrer-Meinungen links liegenlassen.
Die beiden letzten Schulausschusssitzungen haben hoffentlich keine Schüler miterlebt. Sie wären gewiss zu der Erkenntnis gekommen, welch' schlechten Vorbilder große Teile des Schulausschusses sind.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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