"Bilanz kann sich sehen lassen"
Märkischer Arbeitgeberverband verkündet erfolgreichen Abschluss seines Flüchtlingsprojektes
Zehn Projekte, 150 Teilnehmer, mehr als 80 von ihnen direkt in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt – die Bilanz der Flüchtlingsprojekte, die Josef Schulte, Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbandes (MAV), vor wenigen Tagen zog, kann sich sehen lassen.
Von Hilde Goor-Schotten
Den Abschluss der aktuellen Maßnahme in Letmathe, mit der junge Flüchtlinge für eine Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie qualifiziert wurden, nutzte er auch, um den Kooperationspartnern Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne, Euro-Schulen und Jobcenter sowie den beteiligten Unternehmen zu danken.
2016 erstes Integrationsprojekt
Anfang 2016 initiierte der Verband das erste Integrationsprojekt. Acht Wochen Sprachkurs, acht Wochen praktische Grundbildung in der Lehrwerkstatt, bis zu drei Monaten Praktikum in einem Unternehmen: An diesem erfolgreichen Grundgerüst änderte sich in den folgenden neun Durchgängen in Iserlohn, Plettenberg, Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis nichts. Unterschiede gab es jedoch. „Das Sprachniveau der Teilnehmer war zuletzt höher. Am Anfang waren gar keine Deutschkenntnisse vorhanden“, berichtete Astrid Lenhard (Euro-Schulen): „Die Fortschritte in diesen berufsbezogenen Kursen waren aber auch sehr groß. Die Teilnehmer wussten, wofür sie lernen.“
Respekt vor hoher Motivation
Respekt vor der oft hohen Motivation zeigte auch Andreas Weber (Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne). Bis zu zwei Stunden Anfahrt hätte da mancher für das Praktikum auf sich genommen, viele hätten zuvor keinen Bezug zu Metallberufen gehabt.
Für etliche hat sich das ausgezahlt. Bei BWS Philipp Boecker + Wender Stahl werden demnächst die ersten beiden Teilnehmer ihre Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer abschließen. „Sie machen das super“, berichtete der Ausbildungsverantwortliche Andreas Müller. Auch einen Praktikanten aus dem aktuellen Projekt würde die Firma gern übernehmen. Sprachlich sei es manchmal noch schwierig und die Bürokratie sei ein Problem, aber man würde sich jederzeit wieder beteiligen. Das bestätigte auch Tanja Laven für das Unternehmen Thyssenkrupp Hohenlimburg, das seit 2016 mehrere Teilnehmer ins Praktikum und anschließend in eine Ausbildung übernommen hat. „Integration ist ein Dauerprozess, und der klappt in den kleinen und mittleren Unternehmen hier in der Region in großem Maße“, stellte Josef Schulte fest. Und die profitieren von den neuen Fachkräften.
Autor:Petra Eck aus Iserlohn |
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