Kommentar zum Artikel: Jobcenter spendet Freude zu Weihnachten
In der Sonntagsausgabe am 11.12.2011 fand sich ein kurzer Artikel mit dem folgenden Inhalt:
"Dem Aufruf der Caritas, Weihnachtskisten für die Iserlohner Tafel zu füllen, sind die Mitarbeiter des Jobcenters Märkischer Kreis auch in diesem Jahr gefolgt: 60 prall gefüllte Weihnachtskisten stellten sie der Iserlohner Tafel zur Verfügung. Volker Riecke, Jobcenter-Geschäftsführer, überreichte die Weihnachtspakete symbolisch an Sophia Bergandt, Gründerin der Tafel Iserlohn und Mitinitiatorin der Caritas-Weihnachtskistenaktion. „Mit den gespendeten Weihnachtskisten können wir vielen Menschen, die finanziell nicht auf der Sonnenseite des Lebensstehen, eine kleine Freude bereiten", erläutert Volker Riecke die Beweggründe für das Engagement."
Dass die Mitarbeiter der Iserlohner Tafel eine engagierte und gute Arbeit machen ist überaus löblich und verdient unser aller Respekt.
Es sind die 60 Weihnachtskisten, die mich weihnachtlich-nachdenklich machen.
- Ich wüsste nur zu gern, ob die 60 Geschenke möglicherweise symbolisch für 60 Erwerbslose stehen, die in diesem Jahr über Weihnachten mit 100%-Sanktionen belegt wurden?
- Und Weihnachten, heißt auch: ohne Wohnsitz, ohne Herberge, im Stall kampieren - oder neudeutsch obdachlos; sanktioniert, mit Räumungsklage.
- 60 Pappkartons, von den Einen liebevoll gepackt, zur Hilfe den Bedürftigen - und zugleich zur Erleichterung des adventlichen Gewissens anderer?
- Und . . . wenn "die Mitarbeiter des Jobcenters Märkischer Kreis" gespendet haben, warum muss der Geschäftsführer auf das Bild?
- Liebe Mitarbeiter im Jobcenter: Große Weihnachtsfreude könnt Ihr bereiten, indem Ihr nur zurückerstattet, was Ihr rechtswidrig einbehalten habt. Das sind wahrhaft mehr als 60 Päckchen.
(Und es scheint mir, als hörte ich einige der Jobcenter-Mitarbeiter mir in adventlicher Stimmung leise zustimmen, während andere fluchen. . . Aber wie gesagt, das scheint mir nur so.)
Möge der Weihnachtsfrieden bei all denen einkehren, die sich seiner würdig erweisen.
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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