Kommentar: "Was noch, liebe EU?"

Von
Uwe
Mattern

"Was der Europäische Gerichtshof bezüglich der Arbeitszeiterfassung der Arbeitnehmer von den Unternehmen verlangt, zeigt auf, dass die Richter im Gestern verhaftet sind und die moderne Arbeitswelt schon lange nicht mehr im Blick haben.

Nicht nur kleinere Unternehmen werden sich dabei in diesem Bürokratienetz verheddern und elendig verenden, auch Start Ups haben künftig weniger Chancen, sich zu etablieren. Aber auch Arbeitnehmer, die im digitalen Bereich, im Journalismus oder in der Wissenschaft arbeiten, werden es künftig schwerer haben, ihren Arbeitsalltag zu organisieren. Dies gilt besonders für jene, die sich ein sogenanntes Homeoffice eingerichtet haben. Und somit ist das Modell Vertrauensarbeitszeit, das die Arbeitszeit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber regelt, so gut wie vom Tisch. Mag sein, dass dieses Gesetz gut gemeint war und dass die Gewerkschaften sich darüber freuen. Letztendlich wird es Arbeitsplätze kosten und den großen Unternehmen möglicherweise in die Hände spielen. Den kleineren und mittleren Betriebe wird ein weiteres Bürokratiemonster aufgebürdet. Das zeigt einmal mehr, wie mittelstandsfeindlich auch die EU sich gebärdet. Das macht traurig und wütend, gerade dann, wenn man überzeugter Europäer ist. Denn Arbeitsplätze in staatlichen Verwaltungen und in Großunternehmen machen nicht die Mehrheit der Jobs aus. Doch der Mittelstand hat wie schon in der jetzigen Regierung wenige Fürsprecher.
Es liegt nun an den nationalen Regierungen, wie sie diese Vorlage modernen Arbeitswelten anpassen. Eines ist jedoch sicher, es wird zu mehr an Bürokratie führen und nicht zur Individualisierung der Arbeitswelt."

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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