Ja zum A46-Weiterbau
Am Autobahn-Stummel vor Hemer, wo sich die Natur schon durch die Fahrbahndecke schält, baten jetzt die Vertreter der drei Bürgerinitiativen „Pro A46“ zu einem Ortstermin mit dem STADTSPIEGEL. Mit dabei waren auch Hemers Bürgermeister Michael Esken, der SIHK-Vizepräsident Dr. Sigurd Pütter und Mendens Ex-Stadtdirektor Franz Josef Lohmann als Vertreter der Wirtschaftsinitiative Nord. „Ich habe schon in meiner Zeit als Stadtdirektor mindestens 500 Stunden mit der A46 verbracht“, so Lohmann, der ebenso wenig Verständnis für das angekündigte zögerliche Verhalten der neuen rot-grünen Landesregierung aufbringt, wie Dr. Sigurd Pütter, der sich seit über 30 Jahren für den Weiterbau der A46 einsetzt: „Ein Beamtenleben lang.“
Nun deutet alles darauf hin, dass erst einmal in Düseldorf die Akten wieder zugeschlagen werden. Lohmann: „Die schwarz-gelbe Vorgänger-Regierung hat auch nichts Wesentliches vorangetrieben.“ Umweltminister Remmel schlägt nun vor, den Ausbau vorhandener Straßen zu überdenken und eventuell Umgehungsstraßen zu bauen. „Wir sind in Hemer mit der Westtangente doch schon gescheitert. Und das war ein sogenanntes kleineres Projekt“, schüttelt Michael Esken beim Thema Umgehungsstraßen nur den Kopf und meint, „dass die Remmelsche Lösung die Kosten auf Land und erster Linie die Kommunen wälzt.“ Esken weiter: „Der Autobahn-Bau ist Bundessache.“
Die Vertreter der drei Bürgerinitiativen aus Hemer, Menden und Wickede verstehen die Welt nicht mehr: „Wann denkt denn endlich mal einer an den verantwortlichen Stellen auch an die Menschen, die von dem Verkehr betroffen sind und für die sich die Situation um keinen Deut verbessern würde, wenn es ausgebaute Straßen oder neue Umgehungsstraßen geben würde.“ Stinkensauer ist man in Hemer, Menden und Wickede, was auch über 3000 Unterschriften bekunden: „Wenn doch bloß die Ideologie einiger Weniger außen vor bleiben würde.“
Der „worst case“, also der Rückfall in graue Steinzeiten, wäre, wenn jetzt neue Gutachten erstellt werden müssen, weil die Notwendigkeit des A46-Weiterbaus von der neuen Landesregierung in Frage gestellt wird.
„Täglich 40 000 Fahrzeuge auf der A46 und viele tausend auf den sich anschließenden Landstraßen sind doch ein Beleg, dass etwas getan werden muss“, so Dr. Pütter, der zudem den Wirtschaftlichkeitsaspekt anführt, „Die Autobahn ermöglicht einen schnellen Transport der Güter.“
Das sieht auch die Unternehmerinitiative Pro A46 so: „Die Aussage von SPD-Landtagsabgeordneten, der A46-Lückenschluss sei durch die NRW-Koalitionsvereinbarung der neuen rot-grünen Landesregierung abgesichert, trifft auf große Zustimmung bei der Unternehmerinitiative Pro A 46“, heißt es in einer kürzlich übermittelten Stellungnahme.
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Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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