Iserlohn: Pläne für Windpark auf Schälker Heide

Sehen gute Perspektive für den Windpark (v.l).: Ute Schulmeister (ABO Wind), Judith Westphal (Fürstliche Kanzlei), Georg v. Aretin (ABO Wind), Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg und Alexander Koffka (ABO Wind).
  • Sehen gute Perspektive für den Windpark (v.l).: Ute Schulmeister (ABO Wind), Judith Westphal (Fürstliche Kanzlei), Georg v. Aretin (ABO Wind), Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg und Alexander Koffka (ABO Wind).
  • hochgeladen von Diana Ranke

So viel Strom, wie 20.000 Menschen in ihren Wohnungen und Häusern verbrauchen, könnten vier moderne Windkraftanlagen im Waldgebiet auf der Schälker Heide produzieren. Dieses Potenzial wollen der Projektentwickler ABO Wind und das Fürstenhaus Bentheim-Tecklenburg als Grundstückseigentümer nutzen.

Sie wollen maximal vier Windkraftanlagen in dem Wald des Fürsten auf der Schälker Heide errichten. „Trotz einiger vor allem planungsrechtlicher Hürden sehen wir gute Chancen, den Windpark binnen drei bis vier Jahren zu planen und zu errichten“, sagte Alexander Koffka von der ABO-Wind- Geschäftsleitung beim Pressegespräch in Iserlohn. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wiesbaden und einer Niederlassung im westfälischen Rheine will die Bürger umfassend und kontinuierlich informieren. „Transparenz ist ganz wesentlich, wenn man Akzeptanz herstellen will“, so Koffka.
So wurde bereits eine Internetseite (www.windpark-schaelk.de) freigeschaltet, die stets den aktuellen Stand wiedergeben soll. Dort können Interessierte auch Fragen stellen, die mit den Antworten der Planer veröffentlicht werden, „wenn sie von allgemeinem Interesse sind.“ Außerdem soll es am 29. September eine Informationsveranstaltung geben. „Bis dahin wird sich schon einiges konkretisiert haben“, so Koffka.

Größere Abstände zur Wohnbebauung

Geplant sind auf der Schälker Heide Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von jeweils rund drei Megawatt und einer Gesamthöhe von etwa 200 Metern. „Das Projekt befindet sich in einem frühen Planungsstadium. Insbesondere das sogenannte Parklayout, also die genaue Anordnung der Anlagen, kann sich noch verändern“, erklärte Koffka. Mit den Gutachten habe man bereits begonnen.
Die jetzige Planung sehe deutlich größere Abstände zur Wohnbebauung vor, als das noch vor rund zehn Jahren der Fall gewesen sei. So sieht der Lageplan der Firma nach derzeitigem Stand folgende Abstände der Anlagen zur Wohnbebauung: 827 Meter zum Stübbeken, 773 Meter zum Schälk, 620 Meter nach Bürenbruch und mehr als 1.000 Meter zur Grürmannsheide. Vom Stübbeken aus seien nur die Spitze des Windradturms und die Rotorblätter zu sehen. Was die Geräuschbelastung angehe, seien maximal 40 Dezibel zulässig. „Das ist leiser als eine normale Unterhaltung“, erklärte Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg. „Das Thema Naherholung und Gesundheit steht für uns an erster Stelle. Wir werden die Planung so sanft und verträglich wie möglich gestalten.“

Rotmilan gefährdet?

Das gelte auch für die Fauna und speziell den Rotmilan, der 800 Meter von einer Winkraftanlage niste. „Wir nehmen das Thema ernst, sehen den Konflikt aber erstmal nicht“, so Georg von Arentin (ABO). „Der Rotmilan jagt nicht im Wald, sondern fliegt ins offene Land und sucht seine Nahrung gern auf frisch gepflügten Äckern. Er kommt also mit den Anlagen gar nicht in Konflikt.“ Zudem könne man zusätzliche Anreize schaffen, um dem Milan andere Gebiete „schmackhaft“ zu machen, nämlich z.B. Nahrung auf anderen Flächen anbieten. „Wir sind optimistisch, dass es eine gute Koexistenz geben wird“, so von Arentin. Davon ist auch Fürst Maximilian zu Bentheim-Tecklenberg überzeugt: „Man muss eine Kollision von Windkraft und der Population ausschließen, sonst gibt es gar keine Genehmigung.“
„Wir sehen hier eine gute planungsrechtliche Perspektive und werden die Gespräche mit der Stadt Iserlohn in nächster Zeit weiterführen“, erklärte Koffka. „Solche Standorte dürfen nicht brachliegen vor dem Hintergrund der Energiewende.“ Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg wies darauf hin, dass viele kleinere Wälder durch den Klimawandel geschädigt seien. „Der Ausbau der regenerativen Energien liegt daher im Interesse aller, die unsere Wälder erhalten und Natur noch erleben wollen.“
Viel Erfahrung hat ABO Wind mit der finanziellen Beteiligung der Bürger an Windparks, die auch für das Projekt in der Schälker Heide angedacht ist. Neben der Beteiligung durch eine Bürgerwindaktie will der Projektentwickler je nach Bedarf auch risikoarme Angebote für die Bürger initiieren.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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